Eutrophierung
Der Begriff Eutrophierung bezeichnet einen Anstieg der Trophierung, der Nährstoffzufuhr in Gewässern. Durch diesen Anstieg verändert sich die Trophiestufe des Gewässers (von oligotroph über mesotroph, eutroph bis zu hypertroph) und damit auch der Aufbau des Ökosystems.
Die Steigerung der Nährstoffzufuhr (häufig durch Düngemittel bedingt, die in das Gewässer einfließen) führt zu erhöhter Algenproduktion. Diese produzieren Sauerstoff, der allerdings zumeist an die Atmosphäre abgegeben wird, da photosyntheseaktive Algen vermehrt an der Seeoberfläche wachsen.
Eine Zunahme von Algen kann zunächst eine Sauerstoff und Nahrungsanreicherung für das Gewässer bedeuten. Nachts verbrauchen Algen allerdings selbst Sauerstoff, so dass es im ungünstigen Fall zu einer Sauerstoffverknappung (Zehrung) kommen kann, bishin zum Ersticken aller sauerstoffbenötigenden Lebewesen im Gewässer. (Umkippen eines Gewässers)
Absterbendes Biomaterial fällt auf den Grund und bildet dort den Detritus Faulschlamm. Dieser wird bakteriell abgebaut,
was sowohl anaerob (ohne Sauerstoffverbrauch) als auch aerob (mit Sauerstoffverbrauch) geschehen kann.
Dabei kann sich ein giftiges Milieu bilden.
Bei tieferen Gewässern gibt es eine Sprungschicht, welche eine natürliche Barriere für dieses Milieu darstellt. Ein Sturm oder andere Ereignisse, welche das Gewässer "umrühren", können dazu führen, dass diese Giftstoffe in die obere Wasserschicht gelangen.
Im Sommer ist die Wachstumsrate von Algen wesentlich höher, was im Ungleichgewichtsfall zur Wassereintrübung (weniger Licht = weniger Photosynthese), Sauerstoffverknappung bis hin zum Umkippen des Gewässers führen kann.
Die Folge der Eutrophierung ist ein Umkippen des Gewässers.
Typischer Verlauf
Gegenmaßnahmen
Als Nährstoffe gelten z.B. Phosphate, Nitrate und andere (an-)organische Stoffe. Sie gelangen durch Düngung landwirtschaftlicher Flächen oder über Abwässer (z.B. Waschmittel) in die Gewässer.
Siehe auch: Trophiensystem