Erik der Rote
Erik der Rote (Eiríkur Rauði, ca.950-1003) war der Gründer der ersten Wikinger-Siedlungen in Grönland.Sein Beiname der Rote entstand aufgrund seines roten Haares. Erik wurde in Norwegen als Sohn von Thorvald Asvaldsson geboren, daher war sein eigentlicher Name Erik Thorvaldsson (Eiríkur Þorvaldsson). Wie in den alten skandinavischen Sprachen üblich, stellt Þorvaldsson bzw. Asvaldsson keinen Nachnamen, sondern einen Patronym, also Vaternamen, dar.
Um 960 musste Eriks Vater aus Norwegen fliehen, da er einen Mord begangen hatte. Die Familie ließ sich in Island nieder. Erik wurde 982 ausgestoßen, da er ebenfalls einen Mord begangen hatte. Er entschied sich, ein Land im Westen zu suchen, das bereits früher von einem Wikinger namens Gunnbjörn gesichtet worden und als Gunnbjarnarskar (Gunnbjörns Schären) bekannt war.
Nach der Saga verbrachte er drei Jahre in der Verbannung, während der er die Küsten Grönlands erkundete. Danach kehrte er zurück nach Island und warb Kolonisten an. Ihm wird die werbewirksame Bezeichnung Grönland (grünes Land) zugeschrieben. Mit 25 Schiffen und vielen Leuten fuhr er 985 nach Grönland. 14 Schiffe kamen an. Die Wikinger gründeten zwei Siedlungen, die Austbygd im Süden bei Narssarsuaq und Vestbygd nahe Nuuk. In Austbygd errichtete Erik seinen Hof Brattahlid.
Die Siedlungen florierten und wuchsen auf über 3000 Einwohner an, da es weiteren Zuzug aus Island gab. Einen schweren Schlag bedeutete eine Epidemie, die durch Neukolonisten 1002 nach Grönland gebracht wurde und der auch Erik 1003 zum Opfer fiel. Die Kolonie erholte sich jedoch und bestand bis zum 15. Jahrhundert, wenngleich der regelmäßige Schiffsverkehr mit Europa schon früher abbrach.
Soweit bekannt, hatte Erik vier Kinder: Leif Eriksson, den Entdecker Vinlands, Thorvald Eriksson, Thorstein Eriksson und Freydis Eriksdottir.