Erdrotation
Die Erdrotation ist die Rotationsbewegung der Erde um ihre eigene Achse. Die Rotationsachse nennt man Erdachse.Die Dauer einer Umdrehung ist nicht konstant, auch die Lage der Erdachse ändert sich sogar täglich geringfügig. Gründe dafür sind u.a. die jahreszeitliche Verlagerung von Biomasse (z.B. Laub), unterschiedlicher Wassergehalt der Atmosphäre und der Gewässer (auch durch Menschen verursacht bei großen Stauseen) und insbesondere die Gezeitenreibung, welche zu einer durchschnittlichen Zunahme der Tageslänge um 16 μs pro Jahr führt. Man kann die Veränderungen erst in letzter Zeit mit Hilfe von Ringlasern kontinuierlich verfolgen.
Die durchschnittliche Dauer einer Umdrehung nennt man Sternentag = 23 h 56 min 4,10 s. Gelegentlich wird der Sterntag nicht in Bezug auf den kosmischen Hintergrund sondern auf den Frühlingspunkt berechnet, und dauert dann, infolge der Präzession, 23 h 56 min 4,09 s. Der mittlere Sonnentag ist mit 24 Stunden etwas länger und ist die Basis unserer historischen Zeitmessung: 12 Tagstunden und 12 Nachtstunden. Der Unterschied aus der Länge des Sternentags und der Länge des Sonnentags resultiert aus der jährlichen Bewegung der Erde um die Sonne. Nach einer vollständigen Rotation der Erde ist sie auf ihrer Bahn fast ein Grad weitergelaufen. Um diesen gleichen Winkel muss die Erde sich noch weiterdrehen, bis die Sonne wieder in der gleichen Himmelsrichtung am Himmel zu sehen ist, wie am Tag zuvor. Dies benötigt im Mittel etwa 4 Minuten. Da die elliptische Erdbahn aber im Laufe des Jahres nicht mit gleicher Geschwindigkeit durchlaufen wird, hat der Sonnentag aber leicht unterschiedliche Länge. Daher laufen unsere Uhren nach einer mittleren Sonne, anders als die Sonnenuhren, die naturgemäß die tatsächliche Sonne zur Basis nehmen. Der Zeitunterschied zwischen mittlerer Sonnenzeit und tatsächlicher Sonnenzeit wird mit Zeitgleichung bezeichnet.
Siehe auch: Kreisel, Präzession und Zeit