Engelberg OW
Engelberg ist eine Gemeinde mit 3.900 Einwohnern im Schweizer Kanton Obwalden und eines der beliebtesten Sommer- und Wintertourismusgebiete in der Zentralschweiz.
Table of contents |
2 Verkehr 3 Geschichte 4 Wirtschaft 5 Tourismus 6 Weblinks |
Engelberg liegt 25 km südlich des Vierwaldstättersees und 20 km südlich der Stadt Stans, in einem flachen, weiten Hochtal auf rund 1.000 m Höhe. Der Ort ist eingeschlossen zwischen dem Gebirgsmassiv des 3.238m hohen Titlis im Norden und einer Bergkette, die von den bis zu rund 2.800m hohen Bergen Engelberger Rotstock, Ruchstock, Rigidalstock und den Walenstöcken gebildet wird, im Süden. Im Osten beherrscht der unmittelbar über dem Ort thronende Hahnen mit 2.600m Höhe das Ortsbild.
Der Engelberg Talboden entstand am Ende der letzten Eiszeit, als ein gewaltiger, vom Titlis her kommender Felssturz den Talausgang Richtung Nordwesten versperrte. Der daraufhin entstehende natürliche Stausee wurde binnen weniger tausend Jahre durch Geröll und Sand aufgefüllt, der von der Engelberger Aa und ihren Zuflüssen von den benachbarten Bergen herangeführt wurde. Heute erinnert nur noch der kleine, für die Elektrizitätserzeugung künstlich regulierte Eugenisee im unteren Ortsteil an den einstigen Gebirgssee.
Ein südlich des Haupttals abzweigendes Nebental endet jäh unterhalb einer senkrecht abfallenden Feldwand; diese Stelle trägt den bildhaften Namen Ende der Welt.
Richtung Osten und später abknickend nach Nordosten setzt sich das Engelberger Tal und mit ihm der Lauf der Engelberger Aa noch rund 15 km bis zum 2.291 m hohen Surenenpass fort.
Zu Engelberg gehört auch der unterhalb der Aaschlucht, im unteren Engelberg Tal in der Nähe von Wolfenschießen gelegene Flecken Grafenort.
Auf Grund der abgeschiedenen Lage des Ortes bestimmten über Jahrhunderte die Landwirtschaft und das 1120 gegründeten Benediktinerkloster Engelberg die Geschicke des Tals. Das mittelalterliche Kloster wurde mehrfach von Bränden zerstört. Außerdem suchten die Pest und politische Streitigkeiten im Hoch- und Spätmittelalter mehrfach das Tal heim.
Das Kloster in seiner heutigen Form wurde 1730-1745 erbaut. 1690 entstand das Herrenhaus Grafenort im unteren Engelberger Tal als Erholungshaus für Abt und Mönche. Es wird heute vom Kloster auch für Tagungen und Seminare genutzt.
Lage
Verkehr
Der einzige natürliche Zugang führt von Norden, vom unteren Engelberger Tal her, über 5 km Weglänge und 500 Höhenmeter vom unteren Engelberger Tal her durch die steile, wilde, enge Aaschlucht. Die natürlichen Höhenpfade über den Jochpass Richtung Engstlensee und Berner Oberland, über den Storeggpass Richtung Melchtal und Sarnen und über den Surenenpass Richtung Uri und Reusstal sind noch weitaus länger, ebenfalls steil und beschwerlich und nur im Hoch- und Spätsommer passierbar.
Seit 1898 ist der Ort über die Zahnradstrecke der Luzern-Stans-Engelberg-Bahn an das Bahnnetz angeschlossen. Erst 1931 wurde die Straße von Norden her so ausgebaut, dass Engelberg auch im Winter mit Auto, Bus oder LKW erreichbar ist. Heutzutage dauert die Autofahrt von der Gotthard-Autobahn N2 und der Ausfahrt Stans-Süd nach Engelberg nur noch eine knappe halbe Stunde.Geschichte
Zur Zeit der Französischen Revolution verzichtete das Kloster 1798 auf die Besitzrechte über das Engelberger Tal, das sich 1803 zunächst an den Kanton Nidwalden, dann 1815 an Obwalden anschloss.
Mitte des 19. Jahrhunderts setzte dann der Tourismus ein, im 20. Jahrhundert wurde dieser zum bestimmenden Wirtschaftsfaktor. Mit dieser Öffnung nach außen wurde auch der soziale Einfluss des Klosters zurück gedrängt. Heute, Anfang des 21. Jahrhunderts, leben nur noch rund 40 Mönche im Kloster, von denen die meisten recht alt sind.
Im Talboden selbst und auf den umliegenden Höhen sind große Weideflächen und Almen verfügbar. Die alpine Milchviehwirtschaft, über Jahrhunderte der bestimmende Wirtschaftsfaktor, wird auch heute noch betrieben, zum Teil mit Hilfe von staatlichen Zuschüssen. Im Sommer bestimmt immer noch das Geläute der Kuhglocken die Geräuschkulisse in den Bergen, und sowohl in den Molkereien im Ort als auch direkt in den Käsereien auf den Almen kann man den einheimischen Käse, beispielsweise den Sbrinz oder einen vorzüglichen Ziegenkäse, probieren und direkt vom
Erzeuger kaufen.
Mit über 11.000 Fremdenbetten und 740.000 Übernachtungen pro Jahr ist heuzutage (Stand 2004) jedoch eindeutig der Tourismus der bestimmende Wirtschaftsfaktor im Tal.
Insbesondere die Titlisregion ist durch Seilbahnen und Skilifte intensiv erschlossen. Auf der gegenüberliegenden Talseite lockt die Brunnibahn die Gäste auf die sonnigen Südhänge. Im oberen Talbereich bietet die kleine Fürenalpbahn mit mehreren Hundert Metern freier Höhe vor einer atemberaubenden senkrechten Felswand ein spannendes Höhenerlebnis und eine Fahrt zu einer Hochterrasse mit einem großartigen Ausblick über das darunter liegende Trogtal und die gegenüberliegende Bergkulisse mit den Dreitausendern Titlis, Spannörter und Schlossberg.
Sowohl Fürenalp als auch Brunni sind beliebte Abflugpunkte für Gleitschirmflieger.
Engelberg ist eines der Zentren des Massen-Skitourismus und vor allem an sonnigen Wochenenden oder Feiertagen im Winter recht überlaufen. Nach wie vor kommen aber Tiefschneefahrer und Tourenfahrer in der abwechslungsreichen Hochregion auf Ihre Kosten, wobei auch dies seine Kehrseite hat: Nahezu jedes Jahr bezahlt der ein oder andere Skiläufer oder Snowboarder, der die Wetterlage und die Lawinenwarnungen missachtet, seinen Leichtsinn mit dem Leben.
Der Langläufer findet auf dem Talgrund bis zur Herrenrütialp, auf der Geschnialp und rund um den Trübsee zwischen 5 und 15 km lange präparierte Spuren für den klassischen und den Skating-Stil.Wirtschaft
Tourismus
Seilbahnen
Wintersport
- Von der Brunni über die Hochterassen unterhalb der Walenstöcke bis nach Oberrickenbach (3,5 Stunden, wenn man bis Brunni die Seilbahn benutzt). Zurück mit Postbus und Bahn.
- Tageswanderung über den Surenenpass nach Attinghausen, zurück mit Bus und Bahn (9 Stunden, fast 20 km, mehr als 1.200 m Anstieg, Kondition erforderlich, nur im Hoch- und Spätsommer möglich). Phantastischer Blick vom Surenenpass über das Reusstal und den Urnersee.
- 4-Seen-Wanderung über Trübsee, Jochpass, Engstlensee, Tannalpsee, Melchsee zur Stöckalp im oberen Melchtal (9 Stunden, Kondition erforderlich, aber etliche Möglichkeiten, mit Seilbahnen oder Sesselliften den Fußmarsch zu verkürzen). Zurück mit Postbus und Bahn.