Emil Holub
Emil Holub (* 7. Oktober 1847 in Holitz/heute Holice/Böhmen; † 21. Februar 1902 in Wien) war ein böhmischer Afrikaforscher.
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Leben
Emil Holub war der Sohn von Frantisek Holub, einem praktischen Arzt, und seiner Frau Anna. Schon früh entwickelte er eine Leidenschaft für Naturwissenschaft und Archäologie (sein Vorbild war David Livingstone), studierte aber auf Wunsch seiner Eltern in Prag Medizin.
Vier Monate nach seiner Promotion ging Holub (mit finanzieller Unterstützung eines Freundes) 1872 nach Südafrika, wo er sich im Diamantdistrikt von Kimberley als Arzt die Mittel zu drei größeren Expeditionen erwarb. Auf der ersten überschritt er 1873 den Vaalfluss, ging über den Kral Lekatlong im Lande der Barolong längs des Westabhanges der Pokoneberge zum Kral Mitzima, dann nach Springbokfonteinund Gasfibone, überschritt die Pokoneberge, besuchte die Höhlen von Wonderfontein und die Ruinen von Monomotapa und kehrte mit reichen Sammlungen Anfang 1873 nach Doloitspan zurück.
Auf seiner zweiten, schon im November 1873 begonnenen Reise erforschte Holub Teile des westlichen und östlichen Transvaals sowie die Reiche Seschele und Sekomo; auf der dritten ging er 1875 über Moiloa, Buisport und Soschong nach Pandama-Tenka und kehrte wieder über Soschong nach Kimberley zurück. Anfang 1880 kehrte er nach Europa zurück und erntete mit Vorträgen über seine Reisen zwar Beifall, aber keine Unterstützung bei seinem Vorhaben, ein Afrikamuseum aufzubauen. Sein Buch Sieben Jahre in Afrika, das er 1880 veröffentlichte, wurde erfolgreich verkauft und seine Arbeit mit der von Charles Darwin verglichen.
In Prag, wo er seinen Wohnsitz genommen hatte, bereitete er eine neue, ehrgeizige Expedition vor, von Kapstadt durch den ganzen afrikanischen Kontinent nach Ägypten. Die Reise, in Begleitung seiner 18jährigen Ehefrau dauerte vier Jahre und war von vielen Strapazen, Krankheiten und Unglücksfällen begleitet. Sie endet 1886 am Sambesi, wo nach Kämpfen mit den Mashona ein großer Teil der Ausrüstung und der Sammlungen verloren ging. 1890 bereichtet er in seinem Buch Die zweite Reise durch Afrika über die Expedition, das Buch ist ähnlich erfolgreich wie sein erstes.
1891/92 organisierte Holub die "Große Afrika-Ausstellung" in Prag und Wien, die trotz internationaler Beachtung finanziell kein Erfolg war. Holubs Angebot an das Prager Nationalmuseum, seine 13.000 Exemplare umfassende Sammung kostenfrei zu übernehmen, wurde abgelehnt. Seine Sammlung ist deshalb heute auf 586 Museen und Bildungseinrichtungen weltweit verstreut.
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