Dobin
Slawischer Burgwall Dobin bei Flessenow am Schweriner SeeDie Burg Dobin mit 3 ha Grundfläche gehörte im 12. Jahrhundert zu den bedeutendsten slawischen Burgen in Nordostdeutschland, die unter dem Schutz des Obodritenfürsten Niklot stand. Helmold von Bosau berichtet über die Ereignisse 1147, 1148 und 1160 in seiner Slawenchronik. Von der Burg stammen zahlreiche, darunter sehr qualitätvolle Lesefunde, die den fürstlichen Status und die kulturhistorische Stellung der Burg mit Kontakten nach Skandinavien zeigen.
Surveys, Luftbilder, geomagnetische Prospektion und Sondageschnitte 1999 und 2000 in Verbindung mit bodenkundlichen und dendroarchäologischen Untersuchungen erbrachten erste Ergebnisse zu Struktur, Aussehen und Nutzung der Burg sowie Aussagen zum Zeitpunkt der Errichtung und auch zur Art und Weise der Zerstörung der Befestigung. Demnach ist die Anlage in Haupt- und Vorburg gegliedert. Die Befestigung wurde nach den Dendrodaten im Zusammenhang mit dem archäologischen Befund 1147/48 erbaut und wohl 1160 durch Feuereinwirkung zerstört – dies zeigt eine nur selten anzutreffende Übereinstimmung von historischen und archäologischen Quellen.
Literatur
Weblinks