Destruent
Destruenten (lateinisch, zu deutsch: Zersetzer, Entsorger) sind im Waldboden lebende Organismen wie zum Beispiel Würmer, Bakterien oder Pilze, die Pflanzenreste, Kot und Leichenteile zu Mineralstoffen zersetzen.Unter Destruenten versteht man in der Biologie Mikroorganismen, die in einem Ökosystem den von den Pflanzen bei der Photosynthese produzierten Sauerstoff (O2) für den oxidativen Abbau von toter Biomasse verbrauchen und Kohlenstoffdioxid (CO2) an die Atmosphäre abgeben. Diese Mikroorganismen kommen in jedem beliebigen Ökosytem vor und sind für dessen Gleichgewicht elementar wichtig: Die Destruenten sind das "Gegenstück" der Pflanzen (Produzenten), die nach einem für alle Pflanzen gleichen chemischen Muster Photosynthese betreiben.
Stehen diese beiden Faktoren jedoch nicht in einem Gleichgewicht zueinander, kann dies für ein Ökosystem fatale Folgen haben. Die Bedeutung beider Faktoren kann man am Bespiel des Ökosystems See erkennen. Im oberen Teil des Sees (Nährschicht = trophogene Zone) ist die Photosyntheserate der Pflanzen (Wasserpflanzen und Phytoplankton) höher als die Atmungsrate der im See vorkommenden Tiere (Fische, Kleinkrebse und Zooplankton). Im unteren Teil des Sees, der Zehrschicht oder tropholytischen Zone, ist die Atmungsrate der Konsumenten und Destruenten höher als die Photosyntheserate der Produzenten, da die Lichtintensität hier zu schwach ist, um diese in stärkerem Maße zu betreiben. So kann es im Sommer bei länger anhaltender Hitze zu einer Sommerstagnation kommen, wobei der See im schlimmsten Fall "umkippen" kann. Das heißt, dass am Boden des Sees zu wenig Sauerstoff vorhanden ist, um die Biomasse vollständig oxidativ abzubauen. Als Folge entstehen beim anaeroben Abbau Schadgase wie z.B. Methan, Wasserstoffsulfid (Schwefelwasserstoff) und Ammoniak, die als Zellgifte die Lebewesen in der Tiefe sterben lassen.
Analoge Organismen sind auch in anderen Ökosystemen - wie z.B. Fischteichen - angesiedelt.
Siehe auch: Bodenkunde, Kreislauf, Stickstoffkreislauf