Credo
Dieser Artikel befasst sich mit dem Credo als Teil der Heilige Messe. Weiteres siehe: GlaubensbekenntnisDas Credo ist ein Teil der Heilige Messe. Es ist seit dem Altertum bekannt, jedoch nicht in allen Liturgieformen enthalten. Das Credo steht in der katholischen Liturgie zwischen dem Lehrgottesdienst und dem Opfergottesdienst.
Table of contents |
2 Geschichte 3 Formen |
Theologische Funktion
Theologisch ist das Glaubensbekenntnis eine Bekräftigung des eigenen Glaubens, um sich damit vom Heidentum abzugrenzen. Das Credo steht deshalb nach dem Lehrgottesdienst - Lesung, Evangelium und Predigt - und vor dem Opfergottesdienst. Die Gläubigen bekennen vor dem Opfergottesdienst noch einmal den Glauben, gleichsam als Bedingung, da nach katholischem Verständnis der Glaube die Voraussetzung für die Kulthandlung darstellt. An dieser Cäsur in der Messe mussten auch im Altertum die noch nicht getauften, die also den Glauben formal noch nicht angenommen hatten, den Gottesdienst verlassen.
Geschichte
So entspringt das Credo vermutlich den frühesten Anfängen des Christentums in der Jerusalemer Urgemeinde, war aber zunächst auf den Taufritus beschränkt. Erst später wurde es von Patriarch Timotheus von Konstantinopel in die östliche Liturgie aufgenommen. Im Abendland wurde es in Spanien auf der 3. Synode von Toledo im Jahr 589 in die Meßliturgie aufgenommen, als sich König Reccared vom Arianismus bekehrte. Vermutlich waren Häresien der Grund, den Glauben nicht nur bei der Taufe, sondern bei jeder Messe zu bekennen. Das Credo wurde zu damaliger Zeit vor dem Pater Noster gebetet, es war als Voraussetzung für die Kommunion gedacht. Von Spanien kam das Credo als Teil der Liturgie ins Frankenreich, wo es im 8. Jahrhundert Verbreitung fand. Papst Leo III erlaubte offiziell den Gesang des Credos in der Messe nach einer Anfrage durch Karl den Großen im Jahr 810. In die Römische Liturgie wurde das Credo erst 1014 durch Benedikt VIII aufgenommen, der Überlieferung nach auf Wunsch Kaiser Heinrich II, der sich bei seiner Kaiserkrönung über das Fehlen des Credo in der Römischen Liturgie wunderte.
Formen
Als Text des Credo wird in der katholischen Liturgie das so genannte Nizäno-Konstantinopolitanische Glaubensbekenntnis verwendet, allerdings mit dem Zusatz des Filioque. Seit der Liturgiereform wird oft das kürzere, so genannte Apostolisches Glaubensbekenntnis gesprochen.
Die Zeremonien des Priesters beim Credo sind einfach: drei Kopfverneigungen, um die drei göttlichen Personen zu ehren, eine Kniebeuge bei der Textstelle "Er hat Fleisch angenommen" und ein Kreuzzeichen am Schluss.