City-Maut
Eine City-Maut bezeichnet die Durchsetzung von Verkehrsentlastung in überlasteten Großstädten vermittels abschreckender obligatorischer Gebührenzahlung für die Erlaubnis, die (Innen-)Stadt zu durchfahren.Den Vorreiter dieses durchaus umstrittenen, aber empirisch erfolgreichen Lösungskonzepts machte 2003 die britische Hauptstadt London. Nachdem die regionale Empörung und die Schlagzeilen sich beruhigt hatten, zeigte es sich, dass der Verkehrsfluss in der Innenstadt wesentlich verbessert lief und die Bürger mehrheitlich so zufrieden waren, dass sie Oberbürgermeister "Red" Ken Livingstone 2004 wiederwählten.
Seit Juni 2004 läuft in der Schwedischen Hauptstadt Stockholm ein zweiter Versuch, den Ansatz in einer EU-Metropole zur Anwendung zu bringen. Das Konzept einer Mehrheitsentscheidung des dortigen Reichstagss, das die schwedischen Grünen lancierten, soll vorläufig auf 13 Monate befristet eingeführt werden, an deren Ende eine Stockholmer Volksabstimmung das letzte Wort haben wird. Es beinhaltet im Detail:
- je nach Tageszeit zwischen 1,10 und 2,20 Euro "Gedrängesteuer" für die Innennstadtstraßenbenutzung
- die Zielvorgaben, den Verkehr um 10-20 Prozent zu verringern und die Durchschnittsgeschwindigkeit deutlich zu senken
- die Gesundheitsbelastung der Einwohner mit Schadstoffen, Rußpartikeln und Kohlenmonoxid zu verringern.