Chilehaus
Das Chilehaus ist ein zehnstöckiges Kontorhaus in Hamburg, das beispielgebend für den expressionistischen Klinkerbaustil der 1920er ist.Der gewaltige Baukörper überspannt eine Straße, die Fischertwiete. Berühmt wurde das Gebäude durch seine Spitze, die an einen Schiffbug erinnert und an der die Fassaden an den Straßen Pumpen und Niedernstraße spitz zusammenlaufen. Den besten Blick hat hierauf man von Osten. Durch eine starke vertikale Gliederung und die zurückgesetzten oberen Stockwerke zusammen mit der geschwungenen Fassade an den Pumpen wird trotz der Größe ein Eindruck von Leichtigkeit vermittelt.
Der Bau wurde von Fritz Höger entworfen und 1924 nach zweijähriger Bauzeit für den Reeder Robert M. Sloman fertiggestellt. Der Bau grenzt nach Süden an den Messberg, einem ehemaligen Gemüsemarkt. Die Speicherstadt liegt ebenso wie der Haupbahnhof in unmittelbarer Nähe. Im Gebäude ließen sich viele kleine Import- und Exportfirmen nieder, die jeweils nur wenige Räume benötigten, um ihrem Gewerbe nachgehen zu können.
Am keramischen Wandschmuck der Fassade und der Treppenhäuser war der Bildhauer Richard Kuöhl maßgeblich beteiligt.
Nach dem großen Brand von 1842 waren hier entlang mehrerer Fleete ein Wohngebiet entstanden. Durch den Hamburger Oberbaudirektor Fritz Schumacher wurde das Gebiet neu gegliedert und einige Fleete zugeschüttet, weitere Kontorhäuser entstanden hier ebenfalls als reine Klinkerbauten, beispielsweise der Sprinkenhof.
Ende der 1990er wurde das denkmalgeschützte Gebäude saniert, das heute im Besitz eines Immobilienfonds ist.