Chico Mendes
Chico Mendes (Francisco Alves Mendes Filho) (*15.12.
1944, † 22.12.
1988) war ein Kautschukzapfer aus dem
brasilianischen Bundesstaat
Acre.
1977 gründete er die Kautschukzapfergewerkschaft, die sich starken ökonomischen Interessen von Viehzüchtern und Holzindustrie entgegenstellte und für die Erhaltung der Wälder eintrat, die Sammelgebiete für
Kautschuk und
Paranüsse sind und damit die Lebensgrundlage der Seringueiros (Kautschukzapfer) darstellen. Mendes war Abgeordneter der Stadt Xapuri, später Vorsitzender der Abgeordnetenversammlung und Führer der Landarbeitergewerkschaft. 1988 wurde er von dem Sohn eines Großgrundbesitzers und dessen Leibwächtern in seinem eigenen Haus erschossen. Seine Ermordung erregte internationales Aufsehen und führte letztendlich zu einer Umorientierung der Politik, zur verstärkten Einrichtung von Extraktivismusreservaten, unter anderem die Reserva Extrativista „Chico Mendes“ im Jahr 1990.