Blutzucker
Unter dem Blutzucker versteht man im allgemeinen die Höhe des Glucoseanteils (Glucosespiegel) im Blut.Der Blutzuckerwert ist ein wichtiger Messwert in der Medizin. Ist er dauerhaft erhöht, liegt in der Regel ein Diabetes vor.
Table of contents |
2 Normalwerte 3 Regulation |
Die Maßeinheit ist mmol/l (Millimol pro Liter). Früher wurde in mg/dl (Milligramm pro Deziliter) gemessen. Diese Maßeinheit ist auch heute noch weit verbreitet.
Umrechnung:
Der Blutzuckerspiegel kann heute mit kleinen Messgeräten sehr schnell bestimmt werden. Ein Abschätzung ist mit Blutzuckerteststreifen möglich.
Eine Stunde nach der Nahrungsaufnahme sollte der Wert wieder dem Nüchternwert entsprechen
Sowohl das Glucagon- als auch das Insulinsignal werden über Signalkaskaden verstärkt. Im Zentrum beider Signalwege stehen Proteinkinasen: jede Kinase phosphoryliert mehrere Moleküle einer nachgeschalteten Kinase (Kaskadenprinzip).
Abbildung: Blutzucker-Homöostase: gegenläufige Wirkung der Signale des Glucagons und des Insulins, die jeweils über eine Kinasekaskade (PKA-Kaskade bzw. MAP-Kaskade) verstärkt werden. Die im Text nicht erwähnten Komponenten des rechten Astes sind: IRS, Insulinrezeptorsubstrat-1; Grb, growthfactor-receptor bound; GRF, guanin-nucleotide release factor; ras (rat sarcoma), ein "kleines" G-Protein(nur eine Untereinheit).
siehe auch: second messenger, Blutzucker-Sensorsystem, GlucokinaseBlutzuckermessung
Der Blutzucker wird aus einer Blutprobe in der Regel aus Kapillarblut gemessen. Normalwerte
Beim Menschen betragen die Normalwerte:
Werte > 8,9 mmol/l lassen auf eine gestörte Glucoseintoleranz oder gar auf einen Typ II-Diabetes schließen! Im Rahmen einer Wundbehandlung führen solche Werte zu einer deutlich verlängerten / gestörten Wundheilung und werden gegebenenfalls zur Unterstützung der Heilung mit Insulin behandelt.Regulation
Der Blutzuckerspiegel wird durch das Wechselspiel zweier Peptidhormone der Bauchspeicheldrüse (Pankreas) reguliert. Diese Drüse enthält in ihren α- und β-Zellen Blutzucker-Sensorsysteme, die wie folgt ansprechen:
Glykogenab- und -aufbau sind über die Phosphorylierung der Schlüsselenzyme Glykogenphosphorylase (GP) und Glykogen-Synthase (GS) strikt gegenläufig reguliert, verlaufen also nie gleichzeitig. In Energiemangelsituationen werden beide Enzyme durch Kinasen phosphoryliert; dieser Vorgang stimuliert die
Phosphorylase, hemmt aber die Synthase. Bei Glucose-Überschuss wird die Situation durch Wirkung von Phosphatasen in das Gegenteil verkehrt: Verlust der Phosphatreste inaktiviert GP, aktiviert aber GS.