Antoine de Saint-Just
Antoine de Saint-Just (* 25. August 1767 in Décize bei Nevers; † 28. Juli 1794) war ein französischer Revolutionsmann.Saint-Just wurde durch das Studium der alten Klassiker und der rousseauschen Schriften für die republikanische Staatsform begeistert, trat 1790 mit Robespierre brieflich in Verbindung und wurde auf dessen Verwendung 1792 vom Departement Aisne in den Nationalkonvent gewählt.
Seine Ideen hatte er in der Schrift Esprit de la revolution et de la constitution de France (1791) niedergelegt. Danach wollte er einen sozialistischen Staat gründen, in dem jedes persönliche Sonderleben unterdrückt wäre und der organisierte Gesamtwille der Gesellschaft unumschränkt herrsche.
Geistreich, schwungvoll und uneigennützig, war er ein ehrlicher Fanatiker, der das Blut bloß fließen ließ, weil er es für notwendig hielt. Er stimmte für Ludwigs XVI Tod ohne Aufschub und Appellation und trug viel zum Sturz der Gironde bei.
Als Mitglied des Wohlfahrtsausschusses wurde er 1793 mit Lebas in das Elsass zur Überwachung der Truppen gesendet, erklärte hier die Guillotine in Permanenz und verfügte an der Spitze einer sogenannten Volkskommission Hinrichtungen in Masse, beförderte aber die Reorganisition der Armee.
Er war es auch, der Robespierre zur Vernichtung der Partei Dantons anfeuerte.
Im April 1794 trieb er die Nordarmee zu den Siegen bei Charleroi und Fleurus und bildete dann mit Robespierre und Couthon im Konvent das allmächtige Triumvirat.
Als Robespierre sich über den bevorstehenden Sturz seiner Herrschaft nicht mehr täuschen konnte, rief er Saint-Just zur Hilfe herbei. Dieser versuchte den Freund in der Sitzung des 9. Thermidor zu rechtfertigen, wurde aber unterbrochen, verhaftet und zum Tod verurteilt und bestieg mit Robespierre am 28. Juli 1794 das Schafott.
Außer einigen Poesien im Genre von Voltaires Pucelle hinterließ er Oeuvres politiques (Par. 1833 u. 1850). Seine Biografie schrieben Fleury (Par. 1852, 2 Bde.) und Hamel (2. Aufl., das. 1860).