Alfried Krupp von Bohlen und Halbach
Alfried Krupp von Bohlen und Halbach (* 13.Aug.1907 in Essen; † 1. Jan. 1967 in Essen) war ein Industrieller. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde er als Kriegsverbrecher verurteilt.
Alfried Krupp schließt 1934 sein Studium der Ingenieurwissenschaften in Aachen ab. Er ist früh Mitglied der NSDAP sowie der SS.
1942 übernimmt er die Leitung des Krupp-Konzerns von seinem Vater Gustav Krupp von Bohlen und Halbach und setzt den Aufstieg des Unternehmes zu einem der bedeutendsten deutschen Unternehmen des dritten Reichs fort. Zeitweilig beschäftigte Krupp 100.000 Zwangsarbeiter.
Alfried Krupp war Vorsitzender der Reichsvereinigung Kohle, Vorsitzender der Reichsvereinigung Stahl, sowie Vorsitzender des Reichsrüstungsrates. Unter seiner Leitung wurden dem Krupp-Konzern Kohle- und Erzfelder in ganz Europa einverleibt.
Um näher an den Arbeitskräften zu sein, errichtet Alfried Krupp ebenfalls eine Fabrik in der Nähe des KZ Auschwitz, das Berthawerk.
Nach dem Krieg wird er verhaftet, wird jedoch nicht mit anderen Größen des Nazi-Regimes im ersten Nürnberger Kriegsverbrechertribunal angeklagt, da man zunächst seinen noch lebenden, aber schwerkranken Vater für verantwortlich hält. Diesem wird aus gesundheitlichen Gründen doch nicht der Prozess gemacht und so wird der Sohn nach den inzwischen begonnen Kriegsverbrecherprozessen getrennt anklagt (Krupp-Prozess).
In diesem späteren Tribunal, daß nur von den Amerikanern durchgeführt wird, wird er 1948 wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Verstößen gegen das Kriegsrecht zu einer Gefängnisstrafe von 12 Jahren und Enteignung verurteilt.
In der Urteilsbegründung wird auf die Verbrechen gegen die Zwangsarbeiter, auf die Vorbereitung des Krieges sowie auf seine aktive Rolle bei der Ausplünderung und Deindustrialisierung der von Deutschland besetzten Länder Bezug genommen.
Bereits nach sechs Jahren Haft wird Alfried Krupp 1951 auf Betreiben der Bundesregierung und der US-Regierung von High Comissioner McCloy vorzeitig entlassen. In Freiheit übernimmt Alfried Krupp wieder die Leitung seines Konzerns und schwenkt (eine Bedingung für seine Freilassung) auf zivile Produktion um. Am Ende seines Lebens verfügt er die Gründung einer "Alfried-Krupp-von-Bohlen-und Halbach-Stiftung".
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