Adana
Adana ist mit 1,2 Millionen Einwohnern (1997) die viertgrößte Stadt der Türkei und Hauptstadt der gleichnamigen Provinz. Der Name ist abgeleitet von Adanus, dem Sohn von Kronos aus der griechischen Mythologie.Adana liegt im Süden des Landes, im Osten des Taurus-Gebirges ca. 30 km vom Mittelmeer entfernt. Die umliegende Region ist sehr fruchtbar und der Fluss Seyhan durchfließt sie. Adana ist ein Zentrum der türkischen Textilindustrie. Der Bahnhof ist ein Verkehrsknotenpunkt der Bagdadbahn, in der Nähe ist ein internationaler Flughafen. Die Incirlik-Luftbasis der NATO liegt 12 Kilometer östlich der Stadt.
Die Stadt geht wahrscheinlich auf eine hethitische Siedlung aus dem 14. Jahrhundert v. Chr zurück. Die strategische Lage der Stadt hat sie mehrmals zu einem Gegenstand von Kämpfen gemacht: lange Zeit war sie in der Antike zwischen Griechenland und Persien umkämpft, bevor sie im 1. Jahrhundert v. Chr an die Römer fiel. Seit dem 16. Jahrhundert gehörte sie zum Osmanischen Reich. 1839 wurde sie im Türkisch-Ägyptischen-Krieg umkämpft. Im April 1909 und 1920 kam es hier zur Ermordung von Armeniern im Rahmen des Völkermordes an den Armeniern. Zwischen 1918 und 1920 war die Stadt durch französische Truppen besetzt. Am 30. Januar 1943 kam es hier zum Gespräch zwischen Churchill und İnönü, bei dem die Allierten versuchten, die Türkei zum Beitritt in den 2. Weltkrieg zu bewegen, wobei es İnönü gelang, eine klare Zusage hinauszuzögern. Seit den 1980er Jahren wuchs die Bevölkerungzahl durch den Zuzug kurdischer Flüchtlinge stark an.
Das wichtigste historische Werk in Adana ist die vom Herrscher Hadrian über dem Seyhan Fluss errichtete Steinbrücke (Taş Köprü). Die im 16. Jahrhundert errichtete Ulu-Moschee und der gleichnamige Komplex sowie die Hasan-Kethüda-Moschee aus dem selben Jahrhundert sind sehenswert. Die beispiellose römische Mosaikkunst kann man in den antiken Städten Misis und Anavarza sehen. Yumurtalik und Karatas sind dagegen für ihre Strände bekannte Ferienorte.
siehe auch: Liste der türkischen Provinzen