Zwischenmenschliche Kommunikation
Zwischenmenschliche Kommunikation ist in unserer Zeit schwieriger geworden. Der Druck der Arbeitswelt lässt vielen Menschen wenig Zeit zu Gesprächen mit Freunden, der Familie oder dem Ehepartner. Die Zunahme der Scheidungen und die Angst vieler junger Menschen vor einer "Bindung" sind eine Folge davon.
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2 Forschungsthemen 3 Einige Weblinks 4 Zitate |
Kommunikation auf verschiedenen Ebenen
Die zwischenmenschliche Verständigung kann durch Sprache erfolgen,
aber auch nonverbal (Körper, Zeichen, Signale), durch Schrift, Bilder und
vieles mehr.
Die von uns ausgehenden (nicht)verbalen Signale tragen ständig zur Kommunikation mit den Mitmenschen bei. Eines der Axiome von Paul Watzlawick lautet: Man kann nicht nicht kommunizieren.
Die Z.K. verbindet uns mit anderen Menschen sowohl beruflich als auch privat. Im "Zeitalter der Information" wird sie teilweise auch zu einem entscheidenden Wettbewerbsfaktor - und keineswegs nur im Datenaustausch zwischen Maschinen. Unsere Art der Kommunikation kann Kräfte freisetzen und Lebensfreude bringen, aber auch zu Mobbing und anderen Belastungen beitragen.
Nonverbal, Gefühl und Einstellung
Zwar gibt es viele Bildungsangebote für die Kommunikation Mensch-Maschine, doch wie wir dem Gesprächspartner gut begegnen, können wir auf diesen Wegen nur bruchstückhaft lernen. Nach den Forschungen des Pantomimen und Hochschullehrers Samy Molcho bewirkt der nonverbale Anteil an unserer Kommunikation über 80 Prozent der Reaktionen. Für den Anteil des gesprochenen Wortes bleiben nur 10-20 % (siehe dazu Nonverbale Kommunikation).
Neben der Mimik und Gestik ist auch die Körperhaltung stark wirksam (auf den Anderen und auf sich selbst). Das wichtigste ist jedoch die innere Haltung (Einstellung) zum Gegenüber (siehe auch Empathie). Sie setzt i.a. einen guten Umgang mit den eigenen Emotionen voraus, wie ihn etwa der Hamburger Psychologe Schulz von Thun erforscht. Doch auch die Art, wie wir dem anderen Zuhören und dabei möglichst die persönliche Gefühls-Situation einbeziehen und mitteilen, ist für befriedigende zwischenmenschliche Kontakte wichtig.
Vierfache Botschaften, doch auch Sende/Empfangsstörungen
Zwischenmenschliche Kommunikation kann auch inhaltlich auf mehreren Ebenen stattfinden, die man normalerweise - aber eben nicht immer - intuitiv deuten kann: auf der Sachinhalts-, der Selbstoffenbarungs-, der Appell-, und der Beziehungsebene (siehe Themenzentrierte Interaktion und Schulz von Thun. Im Gruppengeschehen führen häufig die Appell- und Beziehungsebene zu Missverständnissen.
Das Standardwerk "Miteinander Reden" zeigt in acht Bildern einige typische Kommunikationsstile.
Bei auftretenden Störungen können sehr verschiedene Vorgangsweisen hilfreich sein, wie etwa eine Gesprächspause, Überschlafen, Vertagung des Themas auf klar vereinbarten Zeitpunkt, Nachfragen der Emotionen, oder Gespräch(e) mit Dritten - die aber nicht "Schiedsrichter" spielen sollen:
Partner- und Eheberatung, ein seelsorgliches Gespräch oder eine Mediation, Lösungen über Gruppendynamik oder Encounter, Angebote an Seminaren, Bildungskursen usw. Das wichtigste bleibt aber die innere Einstellung zum/ zu den Gesprächspartnern.
Forschungsthemen
Obwohl das Erlernen guter Kommunikation meistens in der Praxis erfolgt (Familie, Beziehungen zu Geschwistern und Freunden, Schule usw.), wird auf diesem Gebiet auch erhebliche Bildungs- und Forschungsarbeit geleistet.
Eine Websuche ergab u.a. Themen zu:
- Grundlagenforschung "interpersonal communication", zwischenmenschl.K. als Kern der Sozialität, Forschung zu Sozialkompetenz und Selbstwahrnehmung
- Kommunikation zwischenmenschlich vs "technisch", K. als Grundbedürfnis des Menschen, als Bezogenheit, als wechselseitige Steuerung, als Wettbewerbsfaktor; K. und Körpersprache
- Führungsstile (z.B. singular versus plural), Menschengerechte computerintegrierte Redaktion, Beteiligung von Patienten an Entscheidungen
- Personalentwicklung und Evaluation bzw. Managementdiagnostik, Konzepte, ältere Arbeitnehmer
- soziale Gruppen im Beruf und ihre Effizienz, Problemlösung und emotionale Intelligenz, "face to face" Begegnung, Mobbing
Einige Weblinks
- http://www.perescon.de/zwischenmenschliche.htm - Zwischenmenschliche Beziehungen: Grundlagen, Kommunnikation, Vorurteile
- Zwischenmenschliche Kommunikation nach Schulz von Thun
- Universitätslehrgang für Z.K. im Berufsleben
- Z.K. als Vorbild für Mensch-Maschine - Kommunikation
- Vier Ebenen der sozialen Kommunikation
- "Effektive" Kommunikation (Hanser-Verlag)
- Institut f.Kommunikation im Berufsleben
Zitate
”Unser Körper ist der Handschuh der Seele, seine Sprache das Wort des Herzens.”(o.Univ.-Prof. Samy Molcho)
Was Du nicht willst, dass man Dir tu' - das füg' auch keinem Andern zu (Goldene Regel - die ältere und einfachere Version des Kant'schen Imperativs)
”Sprich, damit ich Dich sehen kann.” (Sokrates)
"Kommunikation ist wie Tanzen." (aus Website Kommunikation verbessern)
”Immer mehr und immer schneller können wir einander mitteilen, dass wir
immer mehr und immer schneller ... einander mitteilen müssen.”
(aus einer Hausarbeit, FH Nautik-Wirtschaft, Bremen)