Zwerggans
Zwerggans | ||||||||||||
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Zwerggans (Anser erythropus) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Table of contents |
2 Weitere Merkmale 3 Verbreitung 4 Lebensweise 5 Ernährung 6 Bestandsentwicklung 7 Literatur 8 Weblinks |
Die Zwerggans ähnelt in Habitus und Färbung der Blässgans, ist jedoch kleiner und dunkler. Die Stirnblässe reicht weiter nach oben als bei der Blässgans. Der Kopf wirkt rundlicher als bei der Graugans und der Schnabel zierlicher. Im Flug ist sie leicht mit der wesentlich häufigeren und weniger geschützen Blässgans zu verwechseln, was wohl maßgeblich zu ihrer extremen Bestandsgefährdung geführt hat.
Die Zwerggans verfügt über mehr als ein Dutzend verschiedener Lautäußerungen. Sie ist 53 bis 66 cm lang, hat eine Flügelspannweite von 120 bis 135 cm, und wiegt 1.4 bis 2.2 kg.
Das Verbreitungsgebiet reichte einst von den nördlichen Gebieten Skandinaviens über den Ural bis weit nach Sibirien. In den letzten 25 Jahren ist sie aus weiten Teilen ihres Brutareals verschwunden. In Skandinavien gibt es heute nur noch einige dutzend Brutpaare. Die Auswilderung in Menschenobhut aufgezogener Zwerggänse konnte den Abwärtstrend nicht aufhalten. Da in der Zwischenzeit die illegale oder fälschliche Bejagung in den traditionellen Überwinterungsgebieten auf dem Balkan als eine der wichtigsten Ursachen des Bestandseinbruchs identifiziert wurde, gibt es nun ein Projekt, jungen ausgewilderten Zwerggänsen mittels Ultraleichtflugzeugen neue Wanderungsrouten in sichere Überwinterungsgebiete am Niederrhein beizubringen.
Die Zwerggans ist ein Zugvogel, der für gewöhnlich im Winter nach Süden zieht. Wenn sie auf ihrem Zug ist, bilden sie die charakteristische V-Formation, oft zusammen mit anderen Gänsearten, was zu irrtümlichem Abschuss führen kann. Die Wanderungsrouten der Zwerggans sind nicht genetisch fixiert, sondern werden tradiert. Neben dem Zug in die Überwinterungquartiere gibt es einen so genannten Mauserzug der nicht brütenden Tiere zu bestimmten Mauserplätzen. Für gewöhnlich zeigen Zwerggänse eine große Partnertreue, wobei sie sich jedoch bei Verlust des Partners neu verpaaren. Die Brut beginnt Mitte Mai bis Anfang Juni. Zum Brüten bauen sie Nester, in die sie gewöhnlich 4 bis 6 Eier legen. Die Eier haben eine weiße oder gelbliche Schale. Nach ca. 25 bis 28 Tagen schlüpfen die Jungen, deren Aufzucht etwa 35 bis 40 Tage dauert. Die Schwingenmauser der Elterntiere liegt so, dass sie etwas später als die Jungtiere wieder flugfähig werden, was das langsame Erlernen schwieriger Flugmanöver der Jungtiere, die ihren Eltern folgen, erleichtert. Meist bleiben die Jungtiere bis zur nächsten Brut mit den Elterntieren zusammen und sind auch später oft bei diesen anzutreffen. Zwerggänse können sich hauptsächlich am Ruf individuell erkennen.
Zwerggänse leben vor allem von kurzen Gräsernn und Kräutern. Für die Ernährung wichtig ist, dass die Gebiete, in denen Zwerggänse Nahrung suchen, niedrig bewachsen sind, um so ihr Sicherheitsbedürfnis zu erfüllen, aber auch weil sie sich nur von kurzem Gras und Kräutern ernähren können. Dafür sind natürliche Weidesysteme mit großen Gräsern (Megaherbivoren) ideal.
Bis zu Beginn der 1950er Jahre des 20. Jahrhunderts umfasste die Gesamtpopulation etliche zehntausend Tiere. Danach kam es in allen Gebieten zu einem dramatischen Bestandsrückgang, so dass die Zwerggans heute als extrem gefährdet angesehen werden muss.
Aussehen
Weitere Merkmale
Verbreitung
Lebensweise
Ernährung
Bestandsentwicklung
Literatur
Weblinks