Zufriedenheit
Zufriedenheit ist ein emotionaler Zustand des Menschen, in dem seine Bedürfnisse von ihm als befriedigt angesehen werden. Das Bedeutungswörterbuch des Duden definiert ebenso trefflich wie kurz und bündig: zufrieden a) innerlich ausgeglichen und nichts anderes verlangend als man hat; b) mit den gegebenen Verhältnissen, Leistungen o.ä. einverstanden, nichts auszusetzend habend.
Zufrieden sein ist ein wichtiger Zustand des bio-psycho-sozialen Wohlbefindens, der im allgemeinen für die Gesundheit wichtig ist, ganz sicher aber auch zur Lebensqualität gehört. Zufriedene Menschen bilden im allgemeinen keine oder kaum Symptome aus. So gesehen kann Zufriedenheit auch als Kriterium für erfolgreiche Psychotherapien herangezogen werden (Erfolgskontrolle, Evaluation, Qualitätssicherung; Sponsel (1984)).
Das Hauptproblem bei Erhebungen und Umfragen zum Thema Zufriedenheit beruht in der Subjektivität der Definition respektive in der Subjektivität der Empfindung "Zufriedenheit". Deshalb definieren viele Forscher(innen) im Bereich der Kunden- oder der Arbeitszufriedenheit diese der Einfachheit halber als "(Abwesenheit von Unzufriedenheit) + a", wobei die Unzufriedenheit ihrerseits als "Nichterfüllung der gestellten Erwartungen" definiert wird. Gefragt wird nach den Erwartungen des Individuums sowie dem Grad der Erfüllung dieser Erwartungen. Werden die Erwartungen nicht nur erfüllt, sondern übertroffen, stellt sich ein Gefühl der Zufriedenheit ein.
Selbstverständlich muss bei Erhebungen zum Thema Zufriedenheit auf die Einhaltung der grundsätzlichen Anforderungen von Wissenschaftlichkeit bei qualitativen oder quantitativen Forschungsmethoden geachtet werden, damit die Ergebnisse aussagekräftig sind. Die meisten solcher Umfragen im Internet oder Zeitsschriften können diesen Anforderungen nicht gerecht werden.
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Zufriedenheit, Krankheit und Psychotherapieerfolg
Probleme bei Erhebungen
Materieller Wohlstand und Zufriedenheit
Man darf Wohlbefinden und (Lebens-) Zufriedenheit nicht mit materiellem Wohlstand gleichsetzen. Ein gewisser materieller Wohlstand, der über den Reproduktionskosten liegen muß, ist eine meist notwendige, aber keine hinreichende Bedingung für Wohlbefinden und Zufriedenheit. Zu einseitige materielle Orientierung oder gar allzu starkes Streben nach Geld und Besitz kann einer echten inneren Zufriedenheit sogar entgegenstehen. Das wußten schon die Alten:
Vermutlich gilt für den Zusammenhang zwischen Wohlbefinden und Zufriedenheit auf der einen Seite und materiellem Wohlstand auf der anderen Seite eine nicht lineare, eher umgekehrt kurvenlineare (Gauß'sche 'Glockenkure') Beziehung, wonach ein mittlerer materieller Wohlstand günstig ist, aber zu viel auch schaden kann (Verwöhnung, Unterforderung, Trägheit, Langeweile, mangelnde Ausbildung von Lebenstüchtigkeiten). Verwandte Themen
Literatur (kleine Auswahl)
Weblinks (Kleine Auswahl)