Zonensystem
Der amerikanische Fotograf Ansel Adams entwickelte das Zonensystem zur präzisen Steuerung der Tonwertee eines Fotos schon bei der Aufnahme. Die Methode ist sehr aufwändig und nur mit Hilfe eines Spotbelichtungsmessers und Dichtemessgerätes (Densitometer) und aufwendigen Tests beherrschbar. Einfach ausgedrückt hat Adams es geschafft, die Übertragungskette von der Aufnahme (Kamera) über das Negativ bis zum fertigen Papierbild (dem Positiv) zu standardisieren. Motivhelligkeiten werden in vorher festgelegte Positivtonwerte übertragen.
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2 Siehe auch 3 Literatur |
Der dem Zonensystem zugrundeliegende Gedanke ist der, dass der Kontrastumfang eines Fotopapiers geringer ist als der eines Filmes. Das führt dazu, dass z.B. in kontrastreichen Landschaftsaufnahmen die Skala der Grauwerte von Schwarz bis Weiß oft nicht befriedigend vom Negativ auf das Papier übertragen werden kann. Im Zonensystem wird versucht, die Darstellung der Kontraste im Negativ durch die Belichtung und die Entwicklung so zu steuern, dass sie dem Kontrastumfang von Fotopapier gerecht wird. Hier spielt Standardisierung eine wichtige Rolle: alle Faktoren wie Filmtyp oder -verarbeitung, Papiersorte sowie Entwicklertyp, -verdünnung und -temperatur werden von Anfang an festgelegt, damit man sich lediglich auf Belichtung und Entwicklungszeit des Negatives konzentrieren muss.
Eine verlängerte Belichtung des Filmes bei verkürzter Entwicklung bewirkt feinere Grauwerte. Das Bild wird weicher. Eine verkürzte Belichtung in Kombination mit einer verlängerten Entwicklung lässt bei flauen Motivkontrasten die Schwarz- und Weißwerte deutlicher hervortreten, bewirkt also eine Kontraststeigerung.
Dies ist eine Lehre, deren erster Leitsatz lautet: "Belichte auf die Schatten (belichte mehr), entwickle auf die Lichter (entwickele kürzer)". Als man diese Auffassung pflegte, konnte der Fotograf den Entwicklungsprozess noch begutachten, da man nur orthochromatisches, d.h. rotunempfindliches Negativmaterial, z.B. großformatige Glasplatten, zur Verfügung hatte. Man konnte die Negative während der Entwicklung getrost rotem Licht aussetzen, ohne das entstehende Bild zu schädigen.
Will man heute feine Negative erhalten, so kann man mit Versuchen die richtige Belichtung (Empfindlichkeit) und die richtige Entwicklung austesten. Ausgangspunkt für diese Versuche wäre eine doppelte Belichtung bei einer um 1/4 verkürzten Entwicklungszeit. Eine Auffassung des Zonensystemes ist die, dass der Fotograf sein Filmmaterial durch Versuche, sog. Kalibrierungen, erst richtig kennenlernt.
Grundgedanke
Siehe auch
Literatur