Zirkumpolar (Astronomie)
In der Astronomie bezeichnet man für einen bestimmten Ort auf der Erde diejenigen astronomischen Objekte als zirkumpolar (von lateinisch circum »herum« und griechisch pólos »Wirbel«), die sich in der Nähe des Himmelspols befinden und nicht untergehen. Im Zusammenhang mit Sternen spricht man von Zirkumpolarsternen, bei Sternbildern von Zirkumpolarsternbildern.
Da die Erde rotiert, beschreiben die Himmelsobjekte scheinbar Kreisbahnen, deren Mittelpunkte auf der Erdachse liegen. Solche Objekte, deren Kreisbahn den Horizont schneidet, werden im Laufe der Drehung darunter verschwinden, also untergehen.
An Beobachtungsorten der Nordhalbkugel der Erde mit Breitengrad φ sind dagegen Objekte zirkumpolar, deren Deklination größer als 90°-φ ist. Sie gehen niemals unter, da ihre entsprechende Kreisbahn vollständig oberhalb des Horizonts verläuft, und sind damit die gesamte Nacht durch beobachtbar.
Analog sind an Beobachtungsorten der Südhalbkugel Objekte mit einer Deklination kleiner -90°-φ (südliche Breite mit negativem Zahlenwert) zirkumpolar.
An Nord- bzw. Südpol sind alle sichtbaren Himmelsobjekte zirkumpolar, am Erdäquator dagegen keines. Zwischen Polen und Äquator nimmt in Richtung Äquator der Anteil der zirkumpolaren Objekte ab.
Siehe auch: Rektaszension, Längengrad, Kugelkoordinaten