Zeitschriftenkrise
Die Zeitschriftenkrise ist innerhalb des Bibliothekswesens ein Problem, das seit Mitte der 1990er Jahre in verstärktem Maße auftritt. Dabei wachsen die Etats der Bibliotheken nicht in dem Maße wie die Preise der ZeitschriftenabonnementsUrsache dafür ist in erster Linie das seit über 100 Jahren anhaltende exponentielle Wachstum von wissenschaftlichen Fachzeitschriften, aber auch die Preispolitik der Verlage. Die Preissteigerrung führt zu einer Zunahme von Abbestellungen, aufgrund deren wiederum die Preise angehoben werden, was zu einer Preisspirale führt.
Als Ausweg aus der Zeitschriftenkrise wird von ihren Vertretern das Prinzip des Open Access genannt. Dabei werden Dokumente unentgeltlich als Elektronische Zeitschrift im Internet zur Verfügung gestellt und die Kosten des Peer Review von den Autoren getragen. Insgesamt sind die Kosten von einer Online-Publikation jedoch geringer als bei gedruckten Zeitschriften.
Es existieren bereits über 1000 Open-Archive Journals, einige davon auch mit sehr hohem Impact Factor. Da nach einer Studie von Lawrence in Nature online verfügbare Artikel häufiger zitiert werden als nur gedruckte Werke, wird gehofft, dass mehr Autoren dazu übergehen, ihre Artikel in Open-Access-Zeitschriften zu veröffentlichen. Allerdings besteht unter ihnen die Furcht, dass Artikel in gedruckten Journalen für die Beurteilung wisenschaftlicher Leistung mehr Gewicht beigemessen wird.
Die Allgemeine Meinung ist die, dass Eprints die Kommunikation der Wissenschaftler beschleunigen, die Verlässlichkeit dadurch jedoch geringer ist. Insbesondere können Artikel aus anderen Fächern nicht so gut beurteilt werden, wenn sie nicht einem Peer-Review-Prozess unterzogen wurden.
Eines der ersten Archive von Eprints ist das 1991 von Paul Ginsparg initiierte ArXiv.
Die Open Archives Initiative (OAI) entwickelt Standards, Schnittstellen und Software für die Archivierung und das Retrieval von Online-Publikationen.
Für die Analyse von Zitationen werden derzeit verschiedene Systeme wie im Web of Science entwickelt, darunter die SPIRES HEP Literature Database, Citeseer, und das Open Citation Project (OpCit).
Siehe auch: Eprint, Preprint, Berliner Erklärung
Weblinks