Zeitgeschichte
Als Zeitgeschichte wird jener Abschnitt der neuesten Geschichte bezeichnet, dessen Auswirkungen noch spürbar in die Gegenwart hineinreichen.Im engeren Sinn zählt man diejenige Geschichte zur Zeitgeschichte, über die von heute noch lebenden Zeitzeugen berichtet werden kann. Es handelt sich also nicht um eine abgeschlossene Epoche, sondern um ein sich ständig veränderndes Kontinuum.
Derzeit versteht man unter Zeitgeschichte noch die Epoche seit dem Ende des 1. Weltkriegs bzw. seit der Oktoberrevolution in Russland ab 1917. Für eine Zäsur im Jahr 1917 sprechen mehrere Gründe:
1) Die Epoche seit 1917 ist eine Zeit, in der die alten Monarchien, in der die Fürsten in den meisten europäischen Staaten noch die letztliche Regierungsgewalt hatten, neuen Gesellschaftsentwürfen weichen mussten. Vor der Durchsetzung republikanisch-demokratischer Strukturen war die Zeitgeschichte auch geprägt von linken und rechtsextremen Diktaturen, einerseits des Kommunismus (in der Sowjetunion (UdSSR), den Staaten des Ostblocks in Europa ab 1949, der Volksrepublik China ab 1949 u. a.) und andererseits seines ideologischen Gegenparts, des Faschismus, der in verschiedenen Varianten die Zeitgeschichte in der Mitte des 20. Jahrhunderts prägte (1922 bis 1943 in Italien, zwischen 1933 und 1945 in Deutschland (Nationalsozialismus, Holocaust und 2. Weltkrieg, zwischen 1939 und 1974 in Spanien).
2) Durch die Oktoberrevolution in Russland wurde letztlich der Grundstein gelegt für die spätere Spaltung der Welt in zwei Blöcke.
3) Mit ihrem Kriegseintritt in den Ersten Weltkrieg vollzogen die USA einen Bruch in ihrer bisherigen, gegenüber Europa isolationistischen Außenpolitik. Dies ist ebenfalls im Hinblick auf die spätere Teilung der Welt eine wichtige Zäsur. Außerdem intervenierten die USA damit erstmals in Europa und nicht umgekehrt.
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