Zamosc
Die Stadt Zamość ist die Hauptstadt des gleichnamigen Landkreises in der südostpolnischen Woiwodschaft Lublin. Der Landkreis am Südostrand der Lubliner Hochebene (die Großstadt ist 80 km Luftlinie entfernt) grenzt (im Uhrzeigersinn) an die Kreise (Województwa) von Przemyśl, Rzeszów, Tarnobrzeg, Lublin und Chelm.Knapp östlich verläuft die Curzon-Linie, die nach dem 1. Weltkrieg etwa wie heute die Ostgrenze des neuen Polens bilden sollte, bevor sie die polnische Armee gegen das nach der Revolution geschwächte Russland um 250 km nach Osten verschieben konnte.
Die Hochebene (rund 500 m über NN) ist waldreich und wird von den Flüssen Wieprz und Tanew durchschnitten, zwei östliche Nebenflüsse der Weichsel. Im Norden – bei der Stadt Krasnystaw und dem Dorf Skierbieszów ging im Juli 1915 ein langer Stellungskrieg in einen Vormarsch nach Osten über.
In der Zwischenkriegszeit lag die Region (Wyżyna Lubelska) fast im Zentrum Polens und wurde früher – mit den heute ukrainischen Gebieten östlich des Bug – Wolynien genannt, zeitweilig auch "Russisch-Polen".
Im Zweiten Weltkrieg gehörte die Region als Protektorat zum deutschen Generalgouvernement (1939–1944), das im besetzten Polen errichtet wurde. Fast die gesamte jüdische Bevölkerung kam in der Nazizeit um, durch deutsche Siedler sollte die polnische Mehrheit "germanisiert" werden. 1945 wurde die Region wieder die Grenze zur Sowjetunion.
Die Stadt Zamość, die nach dem Vorbild von Padua gebaut wurde, ist der Geburtsort von Rosa Luxemburg. Sie ist nach Jan Zamoyski benannt, der zur Zeit der Realunion mit Litauen Regierungschef war. Die Adelsfamilie wurde von den Nazis und später von den Kommunisten drangsaliert, stellt aber heute wieder den Bürgermeister.
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