Zügel
Zügel verbinden das Gebiß im Pferdemaul oder die entsprechenden Teile einer gebisslosen Zäumung mit der Hand des Reiters. Sie entsprechen den Leinen des Kutschers.Zügel gibt es in allen Variationen, aus unterschiedlichsten Materialien und Farben. Die Unterschiede kommen zum Großteil durch die unterschiedlichen Reitweisen zustande.
Table of contents |
2 Einsatz |
Aufbau und Material
klassisches Reiten
Beim klassischen Reiten (zb. Dressur) sind geschlossene Zügel üblich, dass heißt der rechte und der linke Zügel sind miteinander verbunden. Diese bestehen meistens aus Leinenstoff mit oder ohne Lederverstärkung, sog. Stegen, die das Durchrutschen der Zügel durch die Hand des Reiters verhindern sollen. Aber auch Zügel aus Gummi sind gebräuchlich. Die üblichen Farben sind schwarz und dunkelbraun.
Westernreiten
Beim Westernreiten werden meistens offene Zügel (Split Reins) verwendet, dass heißt rechter und linker Zügel sind getrennt, außer bei speziellen (Turnier-)Kategorien, dort finden auch geschlossene Zügel (Romals) meist mit einer Klatsche am Ende, Verwendung. Westernzügel sind oft verziert, mit Rohhaut, Silber oder anderen Materialien. Die Farben reichen normalerweise von weiß (Rohaut) bis schwarz.
Zunehmend erfreuen sich aber auch Stoffzügel - geflochten oder geknüpft, offen oder geschlossen - immer größerer Beliebtheit. Diese gibt es in nahezu jeder Farbe.
Siehe auch: Pferd Pferdesport Trense Sitz des ReitersEinsatz
klassisches Reiten
In der klassischen Reitweise soll das Pferd am Zügel stehen, das heisst es soll die Anlehnung am Zügel suchen und auf Hilfen des Reiters sofort reagieren. Man unterscheidet hier drei Arten der Zügelführung:
In jeder Bewegung ist der Druck auf das Pferdemaul auf beiden Seiten gleich. Das heisst insbesondere, dass beim Reiten einer Wendung der äussere Zügel genausoviel länger gelassen wird, wie der innere Zügel verkürzt wird. Zum Stehenbleiben werden die Zügel kurz aufgenommen, und sobald erkennbar ist, dass das Pferd auf die Hilfe reagiert, wird der Zügel wieder freigegeben.Westernreiten
Im Gegensatz zur klassischen Reitweise wird das Westernpferd ständig am langen Zügel geritten. Zum Lenken wird der Zügel nicht aufgenommen, sondern der Zügel wird an der Seite an den Hals angelegt, der das Pferd weichen soll - es geht also zur anderen Seite. Zum Halten wird der Zügel kurz aufgenommen. Bei einem gut ausgebildeten Westernpferd reicht eine ganz leichter Ruck, der lediglich den Zügel soweit in Bewegung setzt, dass die Bewegung beim Pferd ankommt, ohne dass die Zügel hierbei wirklich aufgenommen werden.