Wissenschaft in den USA
Wissenschaft und Technik genießen in den USA hohes Ansehen. Sowohl in den Naturwissenschaften als auch in den Geisteswissenschaften domininieren in den USA lehrende Wissenschaftler in fast allen Fächern die wissenschaftliche Diskussion weltweit. 2,8 % des US-amerikanischen Bruttoinlandsproduktes werden für Forschung und Entwicklung ausgegeben. Von 1000 Beschäftigten sind 8,08 Menschen als Forscher und Entwickler tätig.
Grundlagenforschung wird in den USA sowohl von Universitäten als auch von staatlichen und privaten Forschungsinstituten betrieben. Die Bell Laboratories der Firma AT&T; ermöglichten vielen Nobelpreisträgern die naturwissenschaftliche Grundlagenforschung unabhängig von kurzfristigen Profiterwartungen zu betreiben. Andere bedeutende Forschungszentren von US-Unternehmen sind das IBM Thomas J. Watson Research Center und das Xerox Palo Alto Research Center. Von den staatliche Forschungszentren sind besonders bekannt Los Alamos National Laboratory und das Lawrence Livermore National Laboratory sowie die Zentren der NASA.
Die Forschung an Universitäten wird in der Regel durch mehrere Geldquellen finanziert. Neben der Eigenfinanzierung durch Studiengebühren und Vermögensverwaltung stehen auch staatliche Zuschüsse und Forschungsaufträge der Wirtschaft. Einzelne Lehrstühle werden ausschließlich durch private Spenden finanziert. (Siehe auch Universitäten in Kalifornien, Eliteuniversität). Neben den wichtigen Universitäten in Kalifornien sind die Harvard University, die Princeton University, die Columbia University, die Yale University und das MIT zu nennen; siehe auch Ivy League.
Mit 62,8 Mrd. Dollar ist das Pentagon der größte Auftraggeber im Forschungsbereich. Zu den Forschungsgebieten des wichtigsten Instituts, der DARPA, gehören unter anderem die Arbeit an unbemannten Systemen, Waffen für das Weltall, flexible Netzwerke und künstliche Intelligenz.
In den USA sind in den vergangenen 40 Jahren viele neue Forschungsgebiete erstmalig wissenschaftlich bearbeitet worden, z.B. die Gender studies. Dank der Selbstfinanzierung der Universitäten können US-amerikanische Wissenschaftler die politischen Missstände in den USA kritisch begleiten.
Durch die starke Förderung der Wissenschaft in den USA werden viele ausländische Wissenschafler in die USA geholt. Dies verschafft den USA ihre heutige Stärke im Forschungsektor, da die weltweite Spitze der Forschung dort zusammenkommt. Beispiele sind unter anderem die aus Deutschland stammenden Physik-Nobelpreisträger Horst Ludwig Störmer und Wolfgang Ketterle.
Table of contents |
2 wissenschaftliche Leistungen im 20. Jahrhundert 3 Rückschläge 4 Legenden und Spekulationen |
Geschichte
Die Wissenschaft und Technik in den USA und den nordamerikanischen Vorläuferstaaten (wie auch ein großer Teil der dortigen Gesellschaft, Religion und Kultur) entwickelte sich ab dem 16. Jahrhundert ursprünglich aus der europäischen Wissenschaft, nahm im 20. Jahrhundert noch zahlreiche Einflüsse und Wissenschaftler aus China, der UdSSR und deren Nachfolgestaaten, aus Deutschland, Japan und dem übrigen Europa auf (infolge Braindrain und Emigration, Vertreibung der jüdischen Wissenschaftler aus Europa zwischen 1933 und 1945).
Seit etwa 1933 verringerte sich die Anzahl der europäischen Nobelpreisempfänger in den Wissenschaften drastisch; der Preis ging bald vorwiegend an US-amerikanische und mitunter britische, sowjetische und japanische Forscher, was die Schwächung der europäischen Wissenschaft und Technik durch die Aufrüstung und Kriege Hitlerdeutschlands in ganz Europa zeigt.
Einflüsse der in Amerika angestammten Indianerkultur auf die Wissenschaft und Technik sind bisher unbekannt.
Nach Ende des Zweiten Weltkriegs stieg die USA gleichzeitig mit der UdSSR zu einer der beiden führenden Wissenschaftsmächte auf und spielte die zentrale Rolle in der Wissenschaft und Technik der nichtsozialistischen Länder. Gegen die sozialistischen Staaten wurde bald nach 1945 ein Technologie- und Wissenschaftsembargo in Kraft gesetzt, dem sich auch alle übrigen NATO- und EWG-Länder mehr oder weniger freiwillig anschlossen. (Cocom-Liste, u.a. durften keine Transistoren und Computer exportiert werden, siehe dazu Freier Welthandel).
In den Anfangsjahren des kalten Krieges wurden die Erfolge der sowjetische Wissenschaft teilweise nicht beachtet. Als in der Sowjetunion jedoch auch Atombomben gebaut wurden und die UdSSR-Techniker den ersten Satelliten der Welt Sputnik 1 (siehe auch: Sputnik-Schock) in eine Erdumlaufbahn schossen, brach in der Politik und Wissenschaft der USA eine nachhaltige Unruhe aus. Infolgedessen wurde nun auch die Weltraumtechnik deutlich verstärkt vorangetrieben, um militärisch und propagandistisch eigene Erfolge erzielen zu können. Folge war zurerst ein Aufholen des sowjetischen Technikvorsprungs und schließlich u.a. die ersten bemannten Mondlandungen mit der Apollo-Mission, sowie weiche unbemannte Marslandungen, schließlich die Entwicklung der Raumfähren und das SDI-Programm.
Seit der Schwächung des sozialisischen Lagers 1990, wurde die Finanzierung der US-Wissenschaft heruntergefahren.
In Zusammenarbeit mit den Nachfolgestaaten der UdSSR und anderen wurden von den USA seit den 90er Jahren einige Module für die internationale Raumstation ISS entwickelt.
wissenschaftliche Leistungen im 20. Jahrhundert
Nobelpreisträger und Träger anderer Wissenschaftspreise:
Rückschläge
Legenden und Spekulationen
(s. auch Verschwörungstheorie)