William Walton
Sir William Turner Walton (* 29. März 1902 in Oldham, Lancashire; † 8. März 1983 in Ischia) war ein englischer Komponist und Dirigent.
Table of contents |
2 Werke 3 Weblinks |
Walton war der Sohn des Chorleiters und Gesangslehrers Charles Walton und der Sängerin Louisa, geborene Turner. Er zeigte als Kind trotz Klavier- und Violinstunden kein besonderes musikalisches Interesse, hatte aber eine schöne Stimme und wurde daher mit zehn Jahren Chorknabe an der Christ Church Cathedral in Oxford. Nun entwickelte er sich musikalisch und komponierte bereits ab 1914 seine ersten Werke, hauptsächlich Chor- und Orgelmusik. Er studierte auch in Oxford, ohne jedoch einen akademischen Grad zu erwerben.
Ab 1920 lebte er in Chelsea bei Osbert und Sacheverell Sitwell, die ihm ein freies Komponieren genauso ermöglichten wie bald darauf einige andere Gönner. 1923 erschien Façade, ein Werk nach 21 experimentellen Gedichten von Edith Sitwell, das Waltons Ruf als „Enfant terrible“ begründete. Doch bereits in seinem Violakonzert, bei desen Uraufführung 1929 Paul Hindemith den Solopart spielte, waren neoromantische Einflüsse in seiner modernen Tonsprache zu spüren, die im Laufe der Jahre immer dominanter wurden.
1931 erklang beim Leeds Festival das erste Mal Belshazzar’s Feast, eines der wichtigsten englischen Chorwerke des 20. Jahrhunderts. Ab 1934 begann Walton, auf Initiative des Regisseurs Paul Czinner, auch als Filmkomponist zu arbeiten, und erhielt nun erstmalig geregelte Einkünfte. Der Krönungsmarsch Crown Imperial zur Inthronisation von König George VI 1937 festigte seine Stellung als etablierter britischer Tonkünstler, eindrucksvoll bestätigt durch seine erste Sinfonie, die nach langer Entstehungszeit 1935 erstmals komplett aufgeführt wurde. So entstand sein Violinkonzert (1939) als Auftragsarbeit für den berühmten Violinisten Jascha Heifetz, dem 1957 ein Auftrag von Gregor Piatigorsky für ein Cellokonzert folgte.
1948 heiratete Walton die junge Argentinierin Susana Gil und zog mit ihr nach Ischia. Er wandte sich nach dem zweiten Weltkrieg zunächst der Kammermusik zu und komponierte ein Streichquartett a-moll (1947) und die Violinsonate (1949). Anschließend schrieb er seine erste Oper; Troilus and Cressida nach Geoffrey Chaucer (nicht nach Shakespeare) hatte 1954 in Covent Garden Premiere. Neben seiner Dirigententätigkeit komponierte Walton nun hauptsächlich noch auftragsbezogen. Die wichtigsten Werke dieser Jahre sind seine zweite Sinfonie (1960), die Variationen über ein Thema von Hindemith (1963) und die zweite Oper The Bear (1967) nach Anton Tschechow. Walton war zeitlebens ein langsam schaffender Komponist und hinterliess ein relativ schmales Œuvre, doch befinden sich darunter sehr viele herausragende Werke.
Leben
Werke
Weblinks