Wilhelm von Ockham
Wilhelm von Ockham (Schreibweise: William of Ockham, of Occam) (* um 1285 in Ockham (England), † 10. April 1349 oder 1350 in München)) war ein bedeutender Philosoph und Scholastiker des 14. Jahrhunderts.
Table of contents |
2 Literatur 3 Weblinks |
Er wurde schon in jungen Jahren Franziskanermönch und studierte ab 1309 Theologie in Oxford. Wegen starker Meinungsverschiedenheiten mit Teilen der theologischen Fakultät konnte er nicht den Magistertitel erwerben.
Er wurde daher nur Bakkalaureus in Oxford, konnte aber den Magistergrad in Paris nachholen, wo er um 1315 oder 1320 lehrte.
Seine Lehren kamen auch Papst Johannes XXII zu Ohren.
So kam es, dass Wilhelm 1324 in Avignon (Frankreich) vor das päpstliche Gericht geladen wurde.
Sein Ankläger war John Lutterell, der ehemalige Kanzler der Universität Oxford.
Ockhams Ideen wurden vom Gericht als teilweise häretisch erklärt.
Er wurde jedoch nicht bestraft.
Während dieser Zeit (1327) gab es zwischen den Franziskanern und der päpstlichen Kurie Streit, ob die Kirche weltliche Güter besitzen solle oder nicht (Armutsstreit).
Der Ordensgeneral Michael von Cesena war der Meinung, Armut sei ein Gebot. Der Papst hingegen war anderer Ansicht.
Cesena bat Ockham, dem Papst zu antworten.
Ockham beschuldigte in seinem Schreiben den Papst der Häresie.
Aufgrund der drohenden Gefahr einer Verurteilung flohen Cesena und Ockham am 26. Mai 1328 aus Avignon zunächst nach Pisa.
Dort trafen sie auf König Ludwig IV. dem Bayern, der ihnen ab 1330 in München Exil bot. Ockham führte bis zu seinem Tod einen regelrechten politischen Kampf gegen das Papsttum.
Wilhelm von Ockham vertrat den Standpunkt, dass Staat und Kirche getrennt sein sollten. Wegen seiner Opposition zum Papst wurde er exkommuniziert. Seine Schriften hatten starken Einfluss auf spätere Theologen wie John Wyclif, Jan Hus oder Martin Luther.
William von Ockham ist eine der Figuren, die Umberto Eco in seinem Roman "Der Name der Rose" in die Gestalt des William von Baskerville einfließen ließ.
Leben
Literatur
Die wichtigsten Werke
Ausgaben
Einzeluntersuchungen
Weblinks