Wilhelm Kaisen
Wilhelm Kaisen (* 1887 in Hamburg; † 1979 in Bremen) war ein deutscher Politiker (SPD). Er war von 1945 bis 1965 Bürgermeister von Bremen.Kaisen wuchs in einer sozialdemokratisch geprägten Familie in Hamburg auf. Durch die Armut seiner Familie war es ihm nicht möglich, eine höhere Schulbildung zu bekommen. Veranlasst durch seine aus Bremen stammende Ehefrau Helene Schweide zog er kurz nach dem ersten Weltkrieg in die Stadt. Er führte die Partei in der Bremischen Bürgerschaft und wurde 1928 Senator für Wohlfahrtspflege. Die Zeit des Nationalsozialismus verbrachte Kaisen von Verfolgung relativ unbehelligt mit Landwirtschaft im Bremer Vorort Borgfeld.
Am 1. August 1945 ernannte ihn die us-amerikanische Militärregierung zum regierenden Bürgermeister von Bremen. Er regierte eine breite Koalition von Liberalen bis hin zu Kommunisten und versuchte die politischen und wirtschaftlichen Strukturen der Weimarer Zeit weitgehend wieder herzustellen. Seine Regierung auf breiter Basis setzte er auch in Zeiten fort, in denen die SPD überwältigende absolute Mehrheiten bei Wahlen in der Stadt gewann.
Obwohl (oder weil) aufgrund dieses pragmatischen Kurses in der Stadt äußerst beliebt, wurde er innerhalb der SPD oft angefeindet. Über den Kurs der Westbindung der Bundesrepublik nahm Kaisen auch den Bruch mit dem SPD-Parteivorsitzenden Kurt Schumacher in Kauf.
Literatur
Weblinks