Wildpferd
Als Wildpferd wird ein frei lebendes Pferd bezeichnet, das entweder nicht durch den Menschen domestiziert wurde oder von Hauspferden abstammt, aber frei lebt und kein Haustier mehr ist.
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2 Verwilderte Pferde 3 Verhalten 4 Siehe auch 5 Weblinks |
Die Abgrenzung des Begriffs ist wegen unterschiedlicher Definitionen recht schwierig. Im eigentlichen Sinne ist ein Wildpferd ein Pferd, das weder domestiziert wurde noch von domestizierten Pferden abstammt. Nach dieser Definition gibt es heute nur noch ein Wildpferd, das Przewalski-Pferd (Equus przewalskii przewalskii). Der Tarpan, ein bis in das 19. Jahrhundert verbreitetes Wildpferd Eurasiens, stellt zwei Unterarten: Der in Mittel- und Osteuropa lebende Waldtarpan (Equus przewalskii silvaticus) überlebte das 18. Jahrhundert nicht. Vom südrussischen Steppentarpan (Equus przewalskii gmelini) wurde am 25. Dezember 1879 das letzte Exemplar zu Tode gehetzt.
Das Hauspferd (Equus caballus) scheint nach neueren Untersuchungen einer anderen Art anzugehören. Sein Vorfahr ist in freier Wildbahn seit noch längerer Zeit ausgestorben. Da sich Hauspferde und Tarpane bzw. Przewalski-Pferde uneingeschränkt paaren und dabei fortpflanzungsfähigen Nachwuchs zur Welt bringen können, ist diese These allerdings umstritten.
Als Wildpferde werden oft aber auch Pferde bezeichnet, die von Hauspferden abstammen. So ist der Mustang kein echtes Wildpferd, sondern stammt vom im Laufe der Besiedlung Nordamerikas entlaufenen Hauspferden ab. Gleiches gilt für die folgenden Pferderassen:
In freier Wildbahn lebten Pferde in Herdenverbänden. Die Herde hat einen (in ganz seltenen Fällen zwei - meist Brudertiere -) so genannten Leithengst, der die Herde aus Stuten und Jungtieren vor Feinden verteidigt und der als Einziger die empfangsbereiten Stuten decken darf. Der Leithengst muss seine Position immer wieder aufs neue gegenüber jüngeren Hengsten verteidigen. Dies führt teilweise zu erbitterten Kämpfen, oft mit kleineren, selten mit schweren Wunden. Ansonsten wird die Herde von einer Leitstute zu Futter- und Rastplätzen geführt. Diese Stute ist meist die älteste und erfahrenste der Herde. Die jungen Hengste werden ab einem gewissen Alter aus dem Herdenverband ausgestoßen und bilden so genannte Junggesellengemeinschaften.
Wildlebende Pferde verständigen sich hauptsächlich mit Hilfe von Körpersprache sowie Schnaub- und Brummgeräuschen. Wiehern tun sie kaum, da dies Fressfeinde auf sie aufmerksam machen würde.
Trächtige Stuten sondern sich meist etwas von der Herde ab, um ihre Fohlen (meist eins, selten zwei) zur Welt zu bringen. Sie bleiben jedoch in Sicht- bzw. Hörweite des Familienverbandes. Das Fohlen wird sofort nach der Geburt abgeleckt, um die Atemwege freizulegen und die Durchblutung anzuregen. Ein weiterer Effekt ist, dass das Fohlen den Geruch der Mutter annimmt und so auch von der Herde erkannt wird. Die Fohlen können bereits nach kurzer Zeit stehen und laufen, Mutter und Fohlen schließen sich wieder der Herde an."Echte" Wildpferde
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