Wiederkäuer
Wiederkäuer (Ruminantia) sind Paarhufer (Artiodactyla) mit mehrteiligem Magen, der aus den drei Vormägen
Pansen (Rumen), Netzmagen oder Haube (Retikulum), dem Blättermagen oder Buchmagen (Psalter, Omasum) und dem eigentlichen Magen, dem Labmagen (Abomasum) besteht.
In sehr vereinfachter Darstellung kann man sagen, dass der Labmagen dem einhöhligen Magen der Monogastrier (Mensch, Ratte, Schwein, etc.) entspricht. In den drei Vormägen, hier vor allem dem Pansen, findet intensives Wachstum von Mikroorganismen (Bakterien, Protozoen und Hefen) statt: die Fermentation. Wesentlich für die Fermentation im Pansen ist, dass hier eine ein weitgehender Abbau (nahezu) sämtlicher
Kohlenhydrate - auch solcher, die für andere Tierarten unverdaulich sind - stattfindet. Diese werden durch die im Pansen wachsenden Mikroorganismen gespalten und damit dem Wiederkäuer zur energetischen Verwertung zur Verfügung gestellt. Gleichzeitig wird auch ein Großteil des pflanzlichen Eiweißes aus dem Futter zunächst zerlegt und dann daraus wiederum Eiweiß aufgebaut: Die Mikroorganismen selbst.
Letztlich werden die Mikroorganismen dann im
Dünndarm des Wiederkäuers verdaut.
Stark vereinfacht ausgedrückt heißt das, dass die bei Säugern mit einhöhligem Magen im Dickdarm stattfindenden Fermentation beim Wiederkäuer im Pansen abläuft.
Der Wiederkäuer frisst aber zum Großteil andere Nahrung als der Mensch und steht damit nicht in Nahrungskonkurrenz mit dem Menschen - im Gegensatz zum Schwein.
Systematik
Man unterscheidet in dieser Unterordnung sechs Familien: