Westpreußen
Westpreußen ist eine ehemalige Provinz Preußens, die überwiegend das Gebiet Pomerellen zwischen Ostpreußen und Pommern und das Gebiet um die Stadt Danzig mit ihrem Hinterland entlang der Weichsel umfasste. Bevor der westliche Teil als Westpreußen bezeichnet wurde, hatte es den Namen Prussia, Preußen, oder Pomerellen-Westpreußen.
Table of contents |
2 Verwaltungsgliederung Provinz Westpreußen (vor 1920) 3 Das Ende der Provinz 4 Das ehemalige Provinzgebiet heute 5 Weblinks 6 Landkarten von Preußen |
Das Gebiet des westlichen Preußens war teilweise mit der Krone Polens verbunden, als diese von Jagiello-Habsburg-Wasa-Wettinern getragen wurde. Die Bezeichnung Westpreußen gilt seit Ende des 18. Jahrhunderts als die offizielle für das westliche Teil des Stammlandes Preußen, da inzwischen andere nicht zusammen hängende Gebiete des heiligen römischen Reiches, welche ebenfalls von den Hohenzollern gemeinsam regiert wurden, den Namen Preußen trugen. 1772 war das politisch separat regierte westliche Preußen in der 1. Teilung Polens zum Königreich Preußen gekommen. Am 31. Januar 1773 beschloss König Friedrich II, das westliche Preußen als Westpreußen und das bisherige Herzogtum Preußen als Ostpreußen zu bezeichnen, da die Herzöge ja nun Könige waren. Hauptstadt Westpreußens blieb weiterhin die vorherige Hauptstadt des preußischen Hanse Viertels, Danzig (polnisch Gdansk).
Nach dem Wiener Kongress 1815 wurden Ostpreußen und Westpreußen als Provinzen errichtet. Von 1824 bis 1829 waren sie personell und von 1829 bis 1878 real zur "Provinz Preußen" vereinigt.
Nach dem ersten Weltkrieg wurde Westpreußen durch den Vertrag von Versailles überwiegend unter Polen (polnischer Korridor) und der freien Stadt Danzig aufgeteilt. Der bei Deutschland verbliebene östliche Restteil wurde der Provinz Ostpreußen als "Regierungsbezirk Westpreußen" beziehungsweise "Regierungsbezirk Marienwerder" angegliedert. Ein kleiner ebenfalls bei Deutschland verbliebener westlicher Teil (Landkreise Deutsch Krone, Flatow und Schlochau) wurde 1922 mit dem Rest der Provinz Posen (Landkreise Bomst, Fraustadt, Meseritz, Schwerin an der Warthe und Netzekreis) zur neuen preußischen Provinz Grenzmark Posen-Westpreußen vereinigt, welche 1938 jedoch aufgelöst und auf die Nachbarprovinzen Brandenburg, Pommern und Schlesien aufgeteilt wurde.
Am Ende des zweiten Weltkriegss wurde das gesamte Gebiet Westpreußens von der Sowjetunion erobert und unter polnische Verwaltung gestellt.
Während der deutsch-polnische Grenzverlauf in der Region Westpreußen zu Zeiten der Weimarer Republik noch als strittig galt, wurde Westpreußen zusammen mit der ehemaligen Provinz Posen nach dem zweiten Weltkrieg - nahezu stillschweigend von der Bundesrepublik akzeptiert - als polnisch bezeichnet, da man sich auf die Grenze von 1937/38 berief. So wurde von den späteren Grenzverträgen nur noch der endgültige Verzicht auf Ostpreußen, Hinterpommern, Grenzmark Posen-Westpreußen, die Neumark Brandenburg und Schlesien festgeschrieben.
Nach 1920 verblieben von Westpreußen die folgenden Kreise bei Deutschland:
Geschichte
Verwaltungsgliederung Provinz Westpreußen (vor 1920)
Regierungsbezirk Danzig
Stadtkreise
Landkreise
Regierungsbezirk Marienwerder
Stadtkreise
Landkreise
Das Ende der Provinz
Vom Regierungsbezirk Marienwerder:
Vom Regierungsbezirk Danzig:
¹ ab 1922 Teil der Provinz Grenzmark Posen-Westpreußen; die anderen bei Deutschland verbliebenen Kreise gehörten ab 1919 zu OstpreußenDas ehemalige Provinzgebiet heute
Heute gehört das Gebiet der ehemaligen Provinz Westpreußen zu den polnischen Woiwodschaften Pommern und Kujawien-Pommern.Weblinks
Landkarten von Preußen
Folgend sind Weblinks mit historischen Landkarten von Preußen einschließlich Westpreußen, Ostpreußen, Ermland, Freie Stadt Danzig seit circa 1500
bis zum 20ten Jahrhundert: