Westdeutschland
Der Begriff Westdeutschland wurde und wird sowohl mit geographischem als auch politischem Hintergrund gebraucht.Geographisch gesehen meint Westdeutschland in einem engeren Sinne vor allem das Rheinland und Westfalen, dann aber auch etwa Niedersachsen und Baden-Württemberg und andere Gebiete.
Politisch bezeichnet Westdeutschland das Gebiet der alten Bundesrepublik (also während der deutschen Teilung bis 1990), oder auch den damaligen Staat selbst. Besonders das Ausland bezeichnete die Bundesrepublik der Einfachheit halber oft als Westdeutschland. West-Berliner benutzten Westdeutschland auch in Abgrenzung zu West-Berlin. Bis zur zweiten Hälfte der 1960er Jahre sprach auch die DDR häufig von Westdeutschland, da bis dahin die DDR noch von einem zu vereinigenden Gesamtdeutschland ausging.
Im westlichen Sprachgebrauch gab es neben Westdeutschland noch Mitteldeutschland, also das Gebiet der SBZ/DDR, und Ostdeutschland, die Gebiete jenseits von Oder und Neiße (Ostpreußen, Westpreußen, Hinterpommern, Neumark und Schlesien).
Westdeutschland vermied mit dem Titel Mitteldeutschland auch die namentliche Anerkennung der DDR. Dementsprechend gebrauchte man in der offiziellen DDR-Sprache die Bezeichnung Westdeutschland zur Umgehung des offiziellen Namens "Bundesrepublik Deutschland".
Siehe auch: West-Berlin, Ost-Berlin, Norddeutschland, Mitteldeutschland, Süddeutschland, Ostdeutschland