Wenzel (HRR)
Wenzel von Luxemburg (auch Wenzeslaus, tschechisch Václav), (* 26. Februar 1361 in Nürnberg, † 16. August 1419 auf Schloss Wenzelstein (Kundratitz)). Er war deutscher König aus dem Geschlecht der Luxemburger von 1378 bis 1400 und (als Wenzel IV.) König von Böhmen von 1378 bis 1419. Von 1373 bis 1378 war er zudem Kurfürst von Brandenburg; das Haus Luxemburg vereinte somit für den Fall einer Königswahl zwei Kurstimmen auf sich.Bereits 1376 gewählt und vom Kölner Erzbischof Friedrich III. von Saarwerden gekrönt, trat Wenzel von Luxemburg 1378 die Nachfolge seines Vaters Karl IV als Regent des Hl. Römisches Reichs und Böhmens an. In den Auseinandersetzungen mit der Kirche und den Reichsstädtebünden hatte er keine glückliche Hand. Mit dem Landfrieden von Eger stellte er sich auf die Seite der Fürsten, aber gegen die städtischen Bünde. 1400 wählten ihn die Kurfürsten in Abwesenheit ab (Nachfolger: Ruprecht III). Böhmischer König blieb er jedoch bis zu seinem Tod. Nachfolger wurde sein Bruder Sigismund).
In seinem persönlichen Charakter wird er als Paranoiker und eine Art zweiter Nero beschrieben (dieser Vergleich stammt schon von den Zeitgenossen), der die Menschen in seiner Umgebung aus fadenscheinigsten Gründen habe hinrichten lassen. Seinen Koch soll er einmal auf den Spieß stecken und braten haben lassen, weil ihm die Speisen nicht geschmeckt hätten. Er spielt auch eine Hauptrolle in der Geschichte von Johann von Nepomuk, den er angeblich deshalb in die Moldau hat werfen lassen, weil er ihm die Beichtgeheimnisse seiner Frau nicht habe preisgeben wollen. Die meiste Zeit seiner Regierung soll er in einem Zimmer mit seinen Jagdhunden eingeschlossen verbracht haben.
Siehe auch: Liste der Herzöge und Könige von Böhmen
Vorgänger: Karl IV | Herrscher des Heiligen Römischen Reichs |
Nachfolger: Ruprecht III. von der Pfalz |
Vorgänger: Otto V (Kurfürst von Brandenburg) |
Wenzel Liste der Herrscher von Brandenburg |
Nachfolger: Sigismund (Kurfürst von Brandenburg) |