Weitsprung
Als Weitsprung bezeichnet man in der Leichtathletik eine Sportdisziplin, in der ein Sportler oder eine Sportlerin versuchen mittels eines einzelnen Sprungs eine möglichst große Weite zu erzielen. Weitsprungwettbewerbe findet man sowohl bei Olympischen Spielen, bei Leichtathletik-Weltmeisterschaften und anderen Leichtathletik-Meetings. Weitsprung wird als Einzeldisziplin wie auch als Mehrkampfdisziplin (Siebenkampf/Zehnkampf) ausgetragen. Daneben gibt es noch eine Abart des Weitsprungs die man Dreisprung nennt.
Table of contents |
2 Voraussetzungen 3 Phasen des Weitsprung 4 Fakten |
Schon im Altertum wurde das Weitspringen praktiziert. Bei den Griechen erfolgte der Absprung von einer Art Schwelle (Bater), von Steinen auf ebenem Boden (Skamma) oder mit Hilfe von Sprunggewichten (Halteren). Die Asiaten sprangen mit Anfersen, also durch führen des Unterschenkels zum Gesäß, wobei die Knie geschlossen bleiben und die Oberschenkel der angefersten Beine sich senkrecht zum Untergrund befinden. Der Absprungbalken wurde 1886 das erste Mal eingeführt. Seit den ersten Olympischen Sommerspielen der Neuzeit 1896 in Athen gehört Weitsprung für die Männer und seit London 1948 auch für die Frauen zu den Olympischen Wettbewerben.
Bei einem Weitsprung benötigt man grundlegende motorische Fähigkeiten, welche durch gezieltes Training verbessert werden können. Vor allem Schnelligkeit, Sprungkraft, Gewandtheit und Beweglichkeit sind Grundvoraussetzung. Die Sprintschnelligkeit ist für eine große Gesamtsprungweite von besonderer Bedeutung.
Die Länge eines Anlaufs sollte bei Männern 40-50m und bei Frauen 35-40m betragen. Der Anlauf ist ein Steigerungslauf und wird aus dem Hochstart begonnen. Während des Anlaufs nehmen Frequenz und Länge der Schritte bis zur Absprungvorbereitung zu. Der Rumpf solle sich dabei allmählich aufrichten. Während der letzten drei bis fünf Schritte bereitet sich der Springer auf das Umsetzen des Anlaufs (horizontale Komponente) in den Absprung (vertikale Komponente) vor. Hierbei ist es wichtig darauf zu achten das die Geschwindigkeit nicht veringert wird, da die Sprungweite 2/3 vom Anlauf und nur 1/3 von der Sprungkraft abhängt.
Während der letzten drei bis fünf Schritte, bereitet sich der Springer auf das Übersetzen des Anlaufs in den Sprung vor. Diese Übergangsphase dient zum einen der weiteren Aufrichtung des Rumpfs bis zu einer kaum merklichen Rücklage des Oberkörpers und zum anderen der Veränderung des Anlaufrhythmus während der letzten drei Schritte. Dadurch soll ein optimales Absenken des Körperschwerpunktes erreicht werden. Der vorletzte Schritt sollte 20 bis 30cm länger als der vorhergehende und als der letzte Schritt sein.
Da nach dem Absprung der Körperschwerpunkt nicht mehr beeinflussbar ist, kommt dem Aufsetzen des Sprungbeins eine besondere Bedeutung bei da dieser einen optimalen Effekt auf die Sprungweite ausübt. Das Sprungbein sollte mit einer schnellen greifenden Bewegung nach hinten-unten fast gestreckt, über einen flachen, greifenden Fuß aufgesetzt, wobei die ganze Sohle einbezogen werden sollte.
Der Übergang vom Anlauf zum Absprung wird auch als Amortisationsphase bezeichnet. Nachdem der Fuß aufgesetzt wurde gibt das Sprungbein im Fuß- und Hüft- hauptsächlich aber im Kniegelenk nach. Durch die Hebelwirkung des Sprungbeins kommt es zu einer Beschleunigung und Verlagerung des Körperschwerpunkts.
In dieser Phase ist es wichtig eine optimale Streckung des Körpers zu erreichen. Insbesondere die Streckung im Hüft-, Knie und Fußgelenk sollte bis in einer fast wagerechten Haltung bei aufrechter Körperhaltung führen, unter Einsatz des Schwungarms bis Augenhöhe.
Da der Körperschwerpunkt in der Flugphase nicht mehr verändert werden kann, ist es nur noch möglich mit verschiedenen Bewegungen und Techniken ein optimales Gleichgewicht während des Flugs beizubehalten, sowie sich auf eine optimale Landung vorzubereiten. Die gebräuchlichste, weil effektivste Flugtechnik ist die Laufsprungtechnik, da sich mit ihr die besten Ergebnisse erzielen lassen.
Die Füße sollten in waagerechter Position und der Rumpf bis zu den Oberschenkeln gebeugt sein. Nachdem der Fuß den Boden berührt ist ein schnelles schieben des Beckens über den Fußaufsatz notwendig.
Geschichte
Voraussetzungen
Phasen des Weitsprung
Anlauf
Der vorletzte Schritt sollte länger sein als der letzte, weil der
Körperschwerpunkt ein wenig gesenkt und damit der vertikale Kraftstoß durch einen längeren Beschleunigungsweg vergrößert wird. Sprungvorbereitung
Absprung
Sprungbeinaufsatz
Amortisationsphase
Absprungbewegung
Flugphase
Hierbei wird das Schwungbein nach dem Absprung nach unten-hinten geführt, gleichzeitig wird die Hüfte nach vorn gebracht, das Sprungbein wird nun zuerst gebeugt und dann streckend nach vorn bis in eine waagerechte Position geführt. Das Schwungbein wird anschließend bis in die Höhe des Absprungbeins ebenfalls nach vorn gezogen. Wichtig bei dieser Technik ist der Einsatz kreisender Arme, da diese für das Körpergleichgewicht verantwortlich sind.Landung
Fakten
Rekorde
Weltrekorde
Olympiasieger
Männer
2000
Name
Land
Weite
1996
Name
Land
Weite
1992
Name
Land
Weite
1988
Name
Land
Weite
Platz 1
Ivan Pedroso
CUB
8,55m
Platz 1
Carl Lewis
USA
8,50m
Platz 1
Carl Lewis
USA
8,67m
Platz 1
Carl Lewis
USA
8,72m
Platz 2
Jai Taurima
AUS
8,49m
Platz 2
James Beckford
JAM
8,29m
Platz 2
Mike Powell
USA
8,64m
Platz 2
Mike Powell
USA
8,49m
Platz 3
Roman Schurenko
UKR
8,31m
Platz 3
Joe Greene
USA
8,24m
Platz 3
Joe Greene
USA
8,34m
Platz 3
Larry Myricks
USA
8,27m
1984
Name
Land
Weite
1980
Name
Land
Weite
1976
Name
Land
Weite
1972
Name
Land
Weite
Platz 1
Carl Lewis
USA
8,54m
Platz 1
Lutz Dombrowski
GDR
8,54m
Platz 1
Arnie Robinson
USA
8,35m
Platz 1
Randy Williams
USA
8,24m
Platz 2
Gary Honey
AUS
8,24m
Platz 2
Frank Paschek
GDR
8,21m
Platz 2
Randy Williams
USA
8,11m
Platz 2
Hans Baumgartner
GER
8,18m
Platz 3
Givanni Evangelisti
ITA
8,24m
Platz 3
Waleri Podluschni
URS
8,18m
Platz 3
Frank Wartenberg
GDR
8,02m
Platz 3
Arnie Robinson
USA
8,03m
1968
Name
Land
Weite
1964
Name
Land
Weite
1960
Name
Land
Weite
1956
Name
Land
Weite
Platz 1
Bob Beamon
USA
8,90m
Platz 1
Lynn Davies
GBR
8,07m
Platz 1
Ralph Boston
USA
8,12m
Platz 1
Gregory Bell
USA
7,83m
Platz 2
Klaus Beer
GDR
8,19m
Platz 2
Ralph Boston
USA
7,99m
Platz 2
Irvin Roberson
USA
8,11m
Platz 2
John Bennett
USA
7,68m
Platz 3
Ralph Boston
USA
8,16m
Platz 3
Igor Ter-Owanesian
URS
8,24m
Platz 3
Igor Ter-Owanesian
URS
8,04m
Platz 3
Jorma Valkama
FIN
7,48m
1952
Name
Land
Weite
1948
Name
Land
Weite
1936
Name
Land
Weite
1932
Name
Land
Weite
Platz 1
Jerome Biffle
USA
7,57m
Platz 1
Willie Steele
USA
7,82m
Platz 1
Jesse Owens
USA
8,06m
Platz 1
Edward Gordon
USA
7,64m
Platz 2
Meredith Gourdine
USA
7,53m
Platz 2
Thomas Bruce
AUS
7,55m
Platz 2
Luz Long
GER
7,87m
Platz 2
Charles Lambert Redd
USA
7,60m
Platz 3
Ödön Földessy
HUN
7,30m
Platz 3
Herbert Douglas
USA
7,54m
Platz 3
Naoto Tajima
JPN
7,74m
Platz 3
Chuhei Nambu
JPN
7,45m
1928
Name
Land
Weite
1924
Name
Land
Weite
1920
Name
Land
Weite
1912
Name
Land
Weite
Platz 1
Edward Hamm
USA
7,73m
Platz 1
William Hubbard
USA
7,44m
Platz 1
William Peterson
SWE
7,15m
Platz 1
Albert Gutterson
USA
7,60m
Platz 2
Silvio Cotor
HAI
7,58m
Platz 2
Edward Gourdin
USA
7,27m
Platz 2
Carl Johnson
USA
7,09m
Platz 2
Calvin Bricker
CAN
7,21m
Platz 3
Alfred Bates
USA
7,40m
Platz 3
Sverre Hansen
NOR
7,26
Platz 3
Erik Abrahamsson
SWE
7,08m
Platz 3
Georg Aberg
SWE
7,18m
1908
Name
Land
Weite
1904
Name
Land
Weite
1900
Name
Land
Weite
1896
Name
Land
Weite
Platz 1
Francis Irons
USA
7,48m
Platz 1
Meyer Prinstein
USA
7,34m
Platz 1
Alvin Kraenzlein
USA
7,18m
Platz 1
Ellery Clark
USA
6,35m
Platz 2
Daniel Kelly
USA
7,09m
Platz 2
Daniel Frank
USA
6,89m
Platz 2
Meyer Prinstein
USA
7,17m
Platz 2
Robert Garrett
USA
6,18m
Platz 3
Calvin Bricker
CAN
7,08m
Platz 3
Robert Stangland
USA
6,88m
Platz 3
Patrick Leahy
GBR
6,95m
Platz 3
James Connolly
USA
6,11m
2000
Name
Land
Weite
1996
Name
Land
Weite
1992
Name
Land
Weite
1988
Name
Land
Weite
Platz 1
Heike Drechsler
GER
6,99m
Platz 1
Chioma Ajunwa
NGR
7,12m
Platz 1
Heike Drechsler
GER
7,14m
Platz 1
Jackie Joyner-Kersee
USA
7,40m
Platz 2
Fiona May
ITA
6,92m
Platz 2
Fiona May
ITA
7,02m
Platz 2
Inessa Krawets
GUS
7,12m
Platz 2
Heike Drechsler
GDR
7,22m
Platz 3
Marion Jones
USA
6,92m
Platz 3
Jackie Joyner-Kersee
USA
7,00m
Platz 3
Jackie Joyner-Kersee
USA
7,07m
Platz 3
Galina Tschistjakowa
URS
7,11m
1984
Name
Land
Weite
1980
Name
Land
Weite
1976
Name
Land
Weite
1972
Name
Land
Weite
Platz 1
Anisoara Stanciu
ROM
6,96m
Platz 1
Tatjana Kolpakowa
URS
7,06m
Platz 1
Angela Voigt
GDR
6,72m
Platz 1
Heide Rosendahl
GER
6,78m
Platz 2
Voli Lonescu
ROM
6,81m
Platz 2
Brigitte Wujak
GDR
7,04m
Platz 2
Kathy McMillan
USA
6,66m
Platz 2
Diana Jorgova
BUL
6,77m
Platz 3
Susan Hearnshaw
GBR
6,80m
Platz 3
Tatjana Skatschko
URS
7,01m
Platz 3
Lidia Alfejewa
URS
6,60m
Platz 3
Eva Suranova
CZE
6,67m
1968
Name
Land
Weite
1964
Name
Land
Weite
1960
Name
Land
Weite
Platz 1
Viorica Viscopoleanu
ROM
6,82m
Platz 1
Mary Rand
GBR
6,76m
Platz 1
Wera Krepkina
URS
6,37m
Platz 2
Sheila Sherwood
GBR
6,68m
Platz 2
Irena Kirszenstein
POL
6,60m
Platz 2
Elzbieta Krzesinska
POL
6,27m
Platz 3
Tatjana Talyschewa
URS
6,66m
Platz 3
Tatjona Schelkanowa
URS
6,42m
Platz 3
Hiidrun Claus
GER
6,21m
1956
Name
Land
Weite
1952
Name
Land
Weite
1948
Name
Land
Weite
Platz 1
Elzbieta Krzesinska
POL
6,35m
Platz 1
Yvette Williams
NZL
6,24m
Platz 1
Olga Gyarmati
HUN
5,69m
Platz 2
Willye White
USA
6,09m
Platz 2
Alexandra Tschudina
URS
6,14
Platz 2
Noemi Simonetto De Portela
ARG
5,60m
Platz 3
Nadeschda Dwalischwili-Chnykina
URS
6,07m
Platz 3
Shirley Cawley
GBR
5,92m
Platz 3
Ann-Britt Leyman
SWE
5,57m