Weinanbaugebiete in Kroatien
Im Süden von Kroatien wird, vor allem zu den Mahlzeiten, besonders gern bevanda getrunken (schwerer, aromatischer Rotwein, mit Wasser verdünnt), in den nordwestlichen Regionen dagegen gemist, auch spricer genannt (säuerliche Weißweine, mit Mineralwasser verdünnt).Geschichte
Die jüngsten Untersuchungen zeigen, dass die Illyrer in diesem Gebiet die Weinrebe bereits zur Bronze-, bzw. zu Eisenzeit kannten. Doch die richtige Entwicklung des Weinwesens ist mit der Gründung der ersten griechieschen Siedlungen auf den Inseln verbunden. Eine Schrift aus dieser Zeit (Das Festmahl der Gelehrten) bezeugtvon der Herstellung des Weines in der griechischen Kolonie Issa (Heute Insel Vis). Durch die Ankunft der Römer wurde das Weinwesen erheblich gefördert. Die Kroaten entwickelten nach ihrer Ansiedlung in Dalmatien den Weinbau neben den Olivenanbau und Fischerei als wichtigen Wirtschaftszweig. Die spätmittealtärliche Freistädten haben den Weinbau durch Rechtsnormen und Statuten geregelt und geschützt. Erschwert wurde der Weinbau durch die so gennante Weinklausel bzw. dem privilegierten Import italienischer Weine. Seit den 1990er Jahren werden die neue Fundamente für die weitere Entwicklung des Weinbaus geschaffen. Es handelt sich hierbei vor allem um Familenkellereien.
Sorten
Küstenstreifen Dalmatiens
Am Küstenstreifen fallen die Weinberge steil zum Meer hinab, so dass die Reben maximal von der Sonne beschienen werden.
Hier wird vorwiegend die Sorte Plavac mali angebaut. Es handelt sich dabei um eine autochthone dalmatinische Sorte, die in trockenen Böden wächst und sehr viel Sonnenwärme verlangt.
Die jüngsten Genforschungen der Herkunft von Plavac mali zeigen die Verbindungen dieser Sorte mit der berühmten amerikanischen Sorte Zinfandel.Insel Brac
Die eindruckvollsten Weinberge der Insel Brač befinden sich an ihren Südhängen oberhalb des Ortes Bol. Sie werden hier auf schräg liegenden kleinen Terrassen angebaut.
Der dunkelrote Bolski Plavac ist durch seine angenehmen Bitterkeit und dem spezifischen Bouquet charakterisiert.Insel Hvar
Die Insel Hvar ist angesichts von bis zu 2697 Sonnenstunden pro Jahr hervorragend für den Weinanbau geeignet.
Die Einwohner der griechischen Siedlung Pharos haben in der Nähe der heutigen Städte Jelsa und Starigrad bereits vor Christi Geburt die ersten Weinberge angebaut.
Heute überwiegen hier ursprüngliche weiße Sorten: u.a. Cetinka, Mekuja, Bogdanu?a, Mara?tina, die in anderen Gebieten selten vertreten sind.
Der Wein der Sorte Bogdanu?a hat eine grünlichgelbe Farbe und leicht bitteren Geschmack.
Mara?tina hat eine spezifische gelbe bis goldgelbe Farbe, ein feines Aroma und einen gehaltvollen, sehr harmonischen Geschmack.
Völlig anders, viel rauer und malerischer sind die Weingebiete an der Südseite der Insel. Viele Weinberge hier kann man sehr schwer erreichen, geschweige denn sie per hand pflegen, was hier die einzige Möglichkeit ist.
Charakteristisch für diese Gegend sind u.a. der rubinroter, feuriger Plavac, der erstklassige Faros und Ivan Dolac.Pakleni Otoci
Auf den Pakleni otoci (Hölleninseln), die vor der Küste der Stadt Hvar auf der gleichnamigen Insel liegen, gedeihen die neuen Weinberge mit der Sorte Po?ip.Insel Vis
Weiter draußen auf dem Meer liegt die Insel Vis. Zahlreiche archäologische Funde beweisen, dass Weinreben hier kontinuierlich seit mehr als 2000 Jahren angebaut werden.
Hier sind vorwiegend weiße Sorten vertreten: Trbljan, Vugava, Mara?tina, Kurtela?ka.
Viele halten Vugava für die älteste Sorte der Insel. Angeblich stammt sie noch aus der Zeit der griechischen Kolonisation. Sie hat eine spezifische goldgelbe Farbe, ein besonderes Aroma und ist bekannt für ihren üppigen und gehaltvollen Honiggeschmack. Deshalb behauptet man von dieser Sorte oft, sie werde eher gegessen als getrunken.
Die Vugava kann man besonders gut erleben, wenn im Herbst auf Vis die Ernte beginnt, wenn die Weinkeller geöffnet und die Fässer hinaus getragen werden. Dann duften die Orte ganz besonders. Vugava ist eine früh reifende Sorte, so dass mit ihr meist die Ernte in Dalmatien beginnt.