Weihbischof
Weihbischof ist die deutsche Bezeichnung für den in der Römisch-Katholischen Kirche gebräuchlichen Auxiliarbischof (lat. auxiliare helfen, Hilfsbischof).Weihbischöfe sind den Diözesanbischöfen zur Entlastung an die Seite gestellt. Ein Weihbischof vertritt den Diözesanbischof nur in den Weihehandlungen (Kirchenweihe, Firmung usw.). Der Vertreter des residierenden Bischofs auf dem Gebiet der Verwaltung und Jurisdiktion ist der Generalvikar. Weihbischöfe sind also der Weihe nach Bischöfe und auch Mitglieder der Bischofskonferenzen, nicht aber nach ihrer Leitungsgewalt.
Ein Weihbischof wird auch Episcopus in partibus infidelium (Bischof im Gebiet der Ungläubigen) genannt. Dies trifft seine Situation genau, denn es handelt sich bei ihm um einen Titularbischof. Er ist der Bischof einer sog. "verlorenen Diözese", d.h. einer Diözese, die es nicht mehr gibt. Ursprünglich war er ein Bischof, der aus seiner Diözese vertrieben wurde, da das Gebiet in die Hände von Nichtchristen fiel. Er suchte dann Unterschlupf bei einem Bischof in einem katholischen Gebiet, welcher ihn dann auch als Stellvertreter einsetzte. Im Verlauf des Mittelalters institutionalisierte sich dieses Amt dann, so dass man damit begann, Bischöfe auf Diözesen zu weihen, welche nicht mehr in christlicher Hand waren.
Seit dem Mittelalter wurden zudem wichtige Beamte der päpstlichen Kurie oder der päpstlichen Diplomatie zu Titularbischöfen geweiht. So wie es bei den regierenden Bischöfen Erzbischöfe und Bischöfe gibt, so gibt es dies auch bei den Titularbischöfen. Während, und dies gilt bis heute, normale "Hilfsbischöfe" in den Diözesen einen Titularbischofssitz (Liste der Titularbistümer) haben, haben Nuntien und wichtige päpstliche Beamte einen Titularerzbischofssitz. Erst seit Papst Johannes Paul II ist es üblich geworden, dass ein Titularbischof zum Titularerzbischof erhoben wird, ohne gleichzeitig einen neuen Titularbischofssitz zu erhalten.
Wie alle Bischöfe, so tragen auch die Weihbischöfe eine violette Soutane und eine violette Mozetta. Auf dieser wird ein Brustkreuz getragen und an der Hand ein Ring. Im Gottesdienst bedienen sie sich als Kopfbedeckung einer Mitra und zum Zeichen ihrer Hirtengewalt eines Bischofsstabes.