Weiße Armee
Während dem russischen Bürgerkrieg zwischen 1917 und 1922; - nach der Oktoberrevolution von 1917, bei der die Bolschewiki unter Lenin und Trotzki an die Macht gekommen waren, bekämpfte die von Trotzki aufgebaute Rote Armee die so genannte "Weisse Armee", die aus Teilen des alten zaristischen Militärs bestand und von moderaten Demokraten, Sozialdemokraten, Monarchisten und dem Ausland unterstützt wurde.Als Armee im eigentlichen Wortsinn können die "Weissen" jedoch nicht wirklich bezeichnet werden. Es fehlte den an verschiedenen Orten operierenden Militäreinheiten eine koordinierende Kraft im Sinne eines Oberbefehlshabers.
Die "Weissen" vertraten die Interessen des russischen Adels, dessen Vorrechte durch die Revolution der kommunistischen Sowjets abgeschafft worden waren. Sie wollten die Sowjetmacht vernichten und wieder vorrevolutionäre Zustände herstellen. Teilweise bekamen sie Unterstützung von westlichen Staaten. Über ihren gemeinsamen Nenner hinaus hatten die einzelnen Einheiten oft jeweilige, auch gegeneinander konkurrierende Sonderinteressen, die zusätzlich eine gemeinsame Organisation und Koordination erschwerten bzw. auch verhinderten.
Der in sibirischer Verbannung gefangene ehemalige russische Zar Nikolaus II und seine Familie wurden 1918 im Auftrag Lenins von den Bolschewiki ermordet. Damit war auch symbolisch die gemeinsame Leitfigur der "Weissen" weggefallen.
Sie unterlagen schlussendlich bis 1922 gegen die besser organisierte Rote Armee, die unter dem Oberbefehl Trotzkis stand.
Nach dem Sieg der Kommunisten wurde nach dem Anschluss anderer Sowjetrepubliken wie derjenigen Weißrusslands, der Ukraine, Georgiens an die RSFSR (Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik) die UdSSR (Union der sozialistischen Sowjetrepubliken) gegründet.