Wehrvögel
Wehrvögel | ||||||||||||
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Die zwischen 70 und 95 cm großen Tiere, die ein Gewicht von bis zu 4,5 kg erreichen können, haben lange, dicke Beine und überproportional große Füße mit langen Zehen und zurückgebildeten Schwimmhäuten, die sie für ein Leben in den flachen Gewässern von Marschland und Sümpfen rüsten.
Männchen und Weibchen sehen nahezu identisch aus: Der Rumpf ist von schwarzen bis graubraunen Federn bedeckt und enthält unter der Haut ein einzigartiges Netz kleiner Luftsäcke, die das Gewicht der sonst eher plump und truthahnähnlich aussehenden Vögel so stark reduzieren, dass sie sogar auf schwimmenden Pflanzenmatten laufen können. An den Flügeln befinden sich je zwei spitze, an den Handgelenken verankerte Sporen, die bei Revierkämpfen und zur Verteidigung gegen Freßfeinde eingesetzt werden und denen die Vögel ihren deutschen Namen verdanken. Der Schnabel ist anders als bei den Entenvögeln stark abwärts gekrümmt.
Wehrvögel sind starke Flieger, die große Höhen erreichen können. Ebenfalls anders als bei den Entenvögeln werden nicht alle Flugfedern auf einmal erneuert, so dass die Vögel nie die Fähigkeit zu fliegen verlieren. Auf dem Boden bewegen sich Wehrvögel im flachen Wasser vorzugsweise durch Waten, geschwommen wird von erwachsenen Vögeln nur ausnahmsweise, von Jungtieren allerdings häufiger. Dies liegt vermutlich daran, dass ihr Federkleid im Wasser vollkommen durchnässt wird, die Jungvögel aber von ihren Eltern zum Schutz eingeölt werden.
Table of contents |
2 Ernährung 3 Lebensraum 4 Verbreitung 5 Fortpflanzung 6 Gefährdung 7 Systematik |
Das einzigartige Netz an Luftsäcken wird eingesetzt, um ein tiefes durchdringendes Grollen hervorzubringen, dass wohl als Warnung an Rivalen zu verstehen ist. Daneben bringen sie laute kreischende Laute hervor, die ihnen den englischen Namen "Screamer" eingetragen haben und die zur Revierverteidigung dienen.
Die Nahrung der Wehrvögel besteht in erster Linie aus Wurzeln, Blättern und anderen grünen Pflanzenteilen. Die Jungvögel vertilgen auch Insekten und andere Kleintiere. Wenn vorhanden werden auch Anbauprodukte der modernen Landwirtschaft genutzt.
Der bevorzugte Lebensraum der Wehrvögel ist sumpfiges Marschland, aber auch an den Ufern langsam fließender Flüsse, an Teichen und Tümpeln und in der offenen Savanne sind sie zu finden.
Wehrvögel kommen nur in Südamerika vor. Das Verbreitungsgebiet der drei Arten umfasst die Tiefebenen Kolumbiens und Venezuelas und ein großes Gebiet östlich der Andenkette von Bolivien über Brasilien bis ins zentrale Argentinien hinein.
Die Brutzeit der Vögel ist sehr unterschiedlich und stark von regionalen Klimaverhältnissen wie Temperatur und Feuchtigkeit abhängig, ist aber mit Ausnahme des Weißwangen-Wehrvogels, der das ganze Jahr über brütet, um die südliche Frühlingszeit, d. h. September bis November, konzentriert. Männchen und Weibchen verbinden sich auf Lebenszeit; während der Balz synchronisieren sie oft ihre Ruflaute und putzen die Kopf- oder Halsfedern des anderen. Die Kopulation findet an Land statt: Das Männchen besteigt dazu den Rücken des Weibchens und hält sich mit dem Schnabel am Hals der Partnerin fest.
Aus kleinen Stöckchen, weichen Pflanzenteilen und Blättern wird das meist nur wenige Meter vom Ufer entfernt im flachen Wasser gelegene Nest gebaut, in welches das Weibchen zwischen 2 und 7 Eier legt, die artabhängig zwischen 150 g und 190 g wiegen können und für etwa anderthalb Monate bebrütet werden. Die beiden Partner teilen sich das Brutgeschäft, die "Wachablösung" wird von gegenseitigem Rufen und Putzen begleitet.
Die in gelbe Daunenfedern gehüllten Küken sind Nestflüchter und folgen sofort nach dem Schlüpfen ihren Eltern. Insbesondere des Nachts werden sie aber noch von diesen gewärmt und erhalten auch noch zusätzliche Nahrung. Flugfähig werden sie erst nach zweieinhalb Monaten, sie verbleiben danach noch für bis zu ein Jahr, manchmal auch länger, bei ihren Eltern. Stimme
Ernährung
Lebensraum
Verbreitung
Fortpflanzung