Weberknechte
Weberknechte | ||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||
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Unterordnungen | ||||||||||||
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Table of contents |
2 Bau der Weberknechte 3 Fortpflanzung und Entwicklung 4 Systematik der Weberknechte |
Im Falle eines Angriffs kann sich der Weberknecht von einem Bein trennen, das dann, immer noch zuckend, den Angreifer verwirrt.
Wie die Webspinnen (Araneae) besitzen sie acht Beine, die oft extrem lang sein können. Anders als bei Spinnen ist der Körper jedoch nicht durch einen Hinterleibsstiel in Kopfbrust (Prosoma) und Hinterleib (Opisthosoma) unterteilt, sondern bildet eine Einheit. Viele Arten besitzen, wie bereits erwähnt, extrem lange Beine, die etwa bei Mirobates stygnoides das 25fache der eigentlichen Körperlänge ausmachen können. Daneben gibt es allerdings auch viele Arten ohne diese auffallende Verlängerung der Beine.
Die Pedipalpen vieler Arten sind ebenfalls beinartig und können (bei den Laniatores) zu einschlagbaren Fangorgane ausgebildet sein. Die Kieferklauen (Cheliceren) sind dreigliedrig und bei einigen Gruppe sehr groß. Ein auffälliges Merkmal aller Weberknechte ist ein ausgeprägter Augenhügel auf dem Vorderkörper, der ein Paar sehr gut entwickelter Augen trägt.
Bei vielen Vertretern der Laniatores sind die Männchen auffällig dunkler als die Weibchen, da ihre Chitinhülle dicker ist. Außerdem besitzen sie meist eine deutlich stärkere Skulpturierung. Die Geschlechtsöffnung beider Geschlechter wird durch die Ausbildung einer Chitinplatte verlagert, im Fall der Phalangioida bis direkt unter den Mundraum. In der entstehenden Genitalkammer liegt ein eregierbares und bewegliches Rohr, welches von den Weibchen zur Eiablage (Ovipositor) und von den Männchen zur Begattung als Penis eingesetzt wird.
Bei den Weberknechten erfolgt die Übertragung der Spermien direkt. Dabei stehen sich Männchen und Weibchen mit den Vorderkörpern gegenüber und das Männchen führt seine Penis durch die Cheliceren hindurch in den Genitalraum des Weibchens.
Die Eier legt das Weibchen in kleine Löcher oder Spalten am Boden, bei einigen südamerikanischen Vertretern der Gonyleptidae wurde eine Brutpflege beobachtet, bei der das Weibchen die Eier und die Jungtiere bewacht.
Die genaue systematische Position der Weberknechte innerhalb der Spinnentiere ist bislang nicht geklärt.
Klassischerweise werden sie als Schwestergruppe der Milbenartigen (Kapuzenspinnen und Milben)) eingesetzt, wobei sich dies allein auf die Begründung stützt, dass bei diesen Gruppen das zweite Laufbeinpaar etwas länger ist als die übrigen. Das ehemals gute Argument der geißellosen Spermien wird dadurch hinfällig, dass die ursprünglichen Kapuzenspinnen eindeutig begeißelte Spermien besitzen.
Eine alternative Vorstellung (Shultz 1990) ordnet die Weberknechte als Schwestergruppe eines aus Skorpionen, Pseudoskorpionen und Walzenspinnen bestehenden Taxons ein. Hier basiert die Hauptbegründung auf die Ansatzstellen der Beinmuskulatur und den Aufbau des Mundvorraums.
Intern werden die Weberknechte klassischerweise in die drei Unterordnungen Cyphophthalmi, Palpatores und Laniatores aufgeteilt. Nach phylogenetischen Untersuchungen bildet jedoch die Gruppe der Palpatores keine natürliche Gruppe, sondern umfasst lediglich Stammlinienvertreter der Cyphophthalmi, deshalb werden beide ursprünglichen Taxa zu den Cyphopalpatores zusammengefasst.
Siehe auch: Systematik der Gliederfüßer
Lebensweise der Weberknechte
Bau der Weberknechte
Fortpflanzung und Entwicklung
Systematik der Weberknechte
Cyphopalpatores
Diese Gruppe umfasst alle Arten der in Mitteleuropa verbreiteten Weberknechte. Diese werden in folgende Familien eingeteilt (Artenauswahl unvollständig):Laniatores
Die Laniatores kommen ausschließlich in den tropischen Regenwäldern Südamerikas vor. Sie zeichnen sich durch raubbeinartige Pedipalpen und tasterähnliche 2. Laufbeine aus. Die Männchen dieser Tiere sind stark gepanzert und haben sehr große Hüftglieder (Coxen), wobei die des letzten Beinpaares mit Dornen bewehrt sind. Einige Arten sind außerdem mit auffälliger Skulptur und Dornen bestückt.