Watt (Küste)
Dieser Artikel weist noch folgende Lücken auf: Allgemeines zum Ökosystem Wattenmeer weltweit (Großbritannien, Bretagne, Korea ...), s. ; Artikelabgleich mit Wattenmeer erscheint dabei sinnvoll!
]]Das Watt ist ein ebener, im Wirkungsbereich der Gezeiten liegender Küstenstreifen des Meeres oder von Tideflüssen, der zwei Mal am Tag bei Hochwasser überflutet wird und bei Niedrigwasser wieder trockenfällt, wobei das Wasser durch oft tiefe Furchen (Priele) abfließt. Der Abstand zwischen einem Hochwasser und einem Niedrigwasser beträgt 6 Stunden und 12 Minuten.
Table of contents |
2 Die verschiedenen Wattarten 3 Der Erhohlungswert des Watts |
Der Naturraum Watt
Das Watt ist eine der letzten weitgehend naturbelassenen Großlandschaftenen in Mitteleuropa. Zusammen mit den Wattflächen, die sich im Süden bis zum niederländischen Den Helder und im Norden bis zum dänischen Esbjerg fortsetzen, stellt diese einmalige Küstenregion die größte zusammenhängende Wattenlandschaft der Erde dar.
Das Watt ist außerordentlich reich an Lebewesen (Würmer, Muscheln, Schnecken); besonders auf den höher gelegenen, mehrere Stunden trockenfallenden Teilen gedeiht eine charakteristische Vegetation (Queller, Schlickgras u. a.). Nach Eindeichung und Entsalzung entstehen aus dem Watt Marschböden.
Die meisten Watttiere leben im Boden verborgen, da die Lebensbedingungen an der Oberfläche zu unwirtlich sind. Abgesehen von den täglichen Überflutungen schwanken auch Temperatur und Salzgehalt sehr stark. Die Voraussetzungen sind im Sediment viel konstanter, stellen jedoch immer noch einen extremen Lebensaum dar, an den sich nur wenige Arten angepasst haben, dafür aber in großer Anzahl im Watt vorkommen.
Das Wattenmeer wurde zum Nationalpark ausgewiesen. Das schützenswerte Gebiet wurde in drei Zonen aufgeteilt. Gebiete der Zone I stehen unter besonderen Schutz. Diese Zone sollte weitgehend nutzungs- und störungsfrei sein. Die Definitionen der Zonen II und III sind entsprechend abgestuft. Die Grenzen des Nationalparks sind nicht einheitlich. So beginnt zum Beispiel in Schleswig-Holstein der Nationlapark in einem Abstand von 150 Metern von der Küstenlinie, in Niedersachsen hingegen sind die Küstenregion und die Salzwiesen mit eingeschlossen.
Die verschiedenen Wattarten
Watet man durch das trockengefallene Watt, so merkt man schnell, dass es Bereiche unterschiedlichen Sediments gibt. Über einige Flächen kann man bequem gehen, in den anderen sinkt man bis zu den Knöcheln oder tiefer ein. Man unterscheidet zwischen den folgenden Arten des Watts.
Sandwatt
Ein Großteil des Watts besteht aus dem besonders gut begehbaren Sandwatt. Es weist eine grobkörnige, sandiges Sediment auf. Der Gehalt an organischer Substanz und Wasser ist sehr gering, aber die hier typischen Tiere bewirken erstaunliche Sedimentumlagerungen.Mischwatt
Das Mischwatt findet sich in geschützten Lagen in Festlandnähe, auf Wasserscheiden, zum Teil auch im Brandungsschutz der großen Inseln. Es ist von großer Bedeutung, da hier die größten Biomassen im Vergleich zu anderen großflächigen Lebensräumen produziert werden.Schlickwatt
Das Schlickwatt ist biologisch besonders wertvoll und auf Grund von Eindeichungsmaßnahmen recht selten geworden. Es hat hohe Anteile an organischer Substanz und einen hohen Wasseranteil von 50 bis 70 Prozent. Es bildet sich zumeist nahe der Hochwasserlinie in Stillwassergebieten, insbesondere in Buchtenen und Landgewinnungsfeldern. Hier herrschen sehr extreme Bedingungen. Die Fauna und Flora des Meeres muss lange Trockenliegezeiten, hohe Temperaturschwankungen und die geringe Sauerstoffversorgung im Boden ertragen. Ihr steht jedoch ein besonders hoher Nährstoffreichtum zur Verfügung.Der Erhohlungswert des Watts
Außerhalb der Ruhezonen der Kategorie I und besonders abgesperrter Bereiche ist dieser einmalige amphibische Lebensraum der Allgemeinheit zugänglich. Der Nationalpark Wattenmeer besitzt einerseits durch die Weite seiner Landschaft und andererseits durch die Ruhe und seiner sauberen jodhaltigen Luft einen großen Erholungswert. So kann es sehr entspannend sein und den Stressabbau fördern, in Zeiten der Ebbe barfuß über den Meeresboden zu laufen und sich die Fußsohlen vom Schlick massieren zu lassen. In zahlreich angebotenen geführten Wattwanderungen werden die Besonderheiten dieses geschützten Naturraums von erfahrenen Wattführern erläutert.
Siehe auch: Süßwasserwatt, Wattenmeer