Wasserballastbahn
Eine Wasserballastbahn ist eine Standseilbahn ohne elektrischen Antrieb.Frühe Standseilbahnen wurden durch Wasserballast angetrieben. Hierbei ist in beiden Fahrzeugen ein Wassertank angebracht. Beim unteren Fahrzeug wird der Tank geleert, beim oberen Fahrzeug wird der Tank gefüllt. Der Wasserballast wird dabei nach der Differenz der auf- bzw. abwärts fahrenden Fahrgäste, bis 80 l pro Fahrgast, berechnet. Darauf zieht das schwerere obere Fahrzeug das leichtere nach oben. Die Geschwindigkeit wird mittels in den Fahrzeugen angebrachten Bremsen reguliert. Diese Art des Antriebs konnte früher jedoch nur in den Sommermonaten eingesetzt werden, da im Winter die Wassertanks zufroren. Das Befüllen der Wassertanks dauerte auch recht lange, darum wurden die meisten Bahnen auf elektrischen Antrieb umgestellt. Nur einige wenige Wasserballastbahnen haben weltweit überlebt.
Erfinder dieses Systems war der auch im Zahnradbahnbau bekannte Ingenieur Niklaus Riggenbach.
Mit Wasserballast verkehrende Standseilbahnen:
- Neroberg-Bahn, Deutschland; seit 1888 Webseite
- Funiculaire Neuveville-St.Pierre (Funi) in Fribourg, Schweiz; seit 1899 Webseite
- Lynton-Lynmouth Cliff Railway, England; seit 1890 Webseite mit Funktionsweise (englisch)
- Heidelberger Bergbahn (Molkenkurbahn), Deutschland; von 1890 - 1907 Webseite
- Festungsbahn Salzburg, Österreich; von 1892 - 1959 Webseite
- Chemin de fer funiculaire Territet-Glion, Schweiz; von 1883 - 1975
- Marzilibahn, Schweiz; von 1885 - 1973
- Polybahn, Schweiz; von 1889 - 1897
- Mühleggbahn, Schweiz; von 1894 - 1950
- Bergbahn Lauterbrunnen-Mürren, Schweiz; von 1891 - 1901
- Turmbergbahn in Karlsruhe, Deutschland; von 1888 - 1966