Wartheland
Der Reichsgau Wartheland bestand im Verband des Deutschen Reiches von 1939 bis 1945.
Table of contents |
2 Verwaltungsgliederung 3 Ortsnamen 4 Kreise im Reichsgau Wartheland 1945 5 Weblinks |
Bereits vor Ende des Polenfeldzugs im September 1939 wurde im westlichen Polen der deutsche Militärbezirk Posen eingerichtet.
Dieser umfasste ganz oder teilweise die westlichen Woiwodschaften Polens.
Er grenzte im Nordwesten, Westen und Südwesten an die alte deutsche Reichsgrenze von 1937/39 (preußische Provinzen Pommern, Mark Brandenburg und Schlesien) und folgte im Norden im wesentlichen dem Lauf der Netze und der mittleren Weichsel. Im Osten verlief die Abgrenzung von der Weichsel westlich an Łódź vorbei bis zur schlesischen Grenze.
Zum Chef der Zivilverwaltung in Posen wurde der ehemalige Senatspräsident Arthur Greiser aus Danzig bestellt.
Mit dem 26. Oktober 1939 wurde der Militärbezirk Posen in das Deutsche Reich eingegliedert und zwar nicht als neue Provinz in das Land Preußen, sondern in seinen bisherigen Grenzen als neuer Reichsgau Posen.
Die zunächst noch ungeklärte Grenze zum neuen Generalgouvernement für die besetzten polnischen Gebiete wurde am 9. November 1939 durch Eingliederung des Industriegebietes von Łódź, jetzt Lodsch genannt, nach Osten verschoben und am 20. November 1939 endgültig abgerundet und festgelegt.
Verwaltungssitz wurde die Stadt Posen.
Reichstatthalter und Gauleiter in Posen wurde der ehemalige bisherige Chef der Zivilverwaltung Arthur Greiser in Posen.
Seit dem 29. Januar 1940 galt für den Reichsgau die Bezeichnung Wartheland.
Im Januar 1945 wurde das Wartheland innerhalb von 14 Tagen von der Roten Armee auf ihrem Vormarsch zur Oder in Richtung Berlin besetzt.
Das Wartheland teilte sich in drei Regierungsbezirke mit der entsprechenden Anzahl von Stadt- und Landkreisen.
Während die Grenzen der Regierungsbezirke völlig neu bestimmt wurden, blieb es hinsichtlich der Kreise im wesentlichen bei den früheren polnischen Abgrenzungen.
Zum Sitz der Regierungsbezirke wurden die Städte Hohensalza (Inowracław), Kalisch (Kalisz) und Posen (Poznań) bestimmt.
Nach der endgültigen Festlegung der Ostgrenze östlich der Stadt Lodsch verlegte der Regierungspräsident in Kalisch zum 1. April 1940 seinen Sitz nach Lodsch. Am 11. April 1940 wurde diese Stadt zu Ehren des deutschen Generals Litzmann, dessen Armee dort im Ersten Weltkrieg gekämpft hatte, in Litzmannstadt umbenannt.
Zum 15. Februar 1941 änderte sich auch die Bezeichnung des Regierungsbezirkes Kalisch in Litzmannstadt.
Der Reichsgau Wartheland bildete damit bis 1945 einen integralen Bestandteil des Deutschen Reiches.
Allerdings hatte er insoweit eine Sonderstellung inne, als er vom alten Reichsgebiet weiterhin durch eine Polizeigrenze getrennt blieb (mit Passierscheinzwang). Diese sollte sicherstellen, dass keine unkontrollierte Bevölkerungsfluktuation zum Altreich stattfand.
Im übrigen unterstanden dem Reichsstatthalter in Posen auch alle staatlichen Sonderverwaltungen mit Ausnahme der Reichspost und der Reichsbahn. Das galt insbesondere auch für die Justiz. So sollte der Reichsgau als „Experimentierfeld“ genutzt werden können.
Durch unveröffentlichten Erlass vom Dezember 1939 galten vorläufig hinsichtlich der bisher polnischen Ortsnamen die bis 1918 gültigen deutschen Ortsnamen. Diese globale Rückbenennung war möglich, da noch das gesamte deutsche Kartenwerk für die 1920 an Polen abgetretenen Gebiete (auch) die früheren deutschen Ortsnamen weitergeführt hatte. Für die polnischen Gebiete östlich der Reichsgrenze von 1918 galten vorläufig weiterhin die bislang polnischen Bezeichnungen.
Im Laufe der nächsten Jahre erfolgten teilweise wilde Eindeutschungen von Ortsnamen, meist auf Kreisebene.
Ab 18. 5. 1943 legte der Reichsstatthalter mit Zustimmung des Reichsministers des Innern alle Namen von Orten mit Postdienststellen, Bahnhöfen, Haltepunkten und Güterladestellen endgültig in einer deutschen Form fest. Die vorbereitete Umbenennung der restlichen Orte kam nicht mehr zum Zuge.
Geschichte
Verwaltungsgliederung
Ortsnamen
Kreise im Reichsgau Wartheland 1945
Regierungsbezirk Hohensalza
Stadtkreise
Landkreise
Regierungsbezirk Litzmannstadt
Stadtkreise
Landkreise
Regierungsbezirk Posen