Walter Scott
Sir Walter Scott (* 14. August 1771; † 21. September 1832) war ein europaweit bekannter schottischer Schriftsteller, der Historienromane schrieb.
Scott wurde in Edinburgh geboren und infizierte sich im Kindesalter mit Polio. Als Folge der Erkrankung hatte er für den Rest seines Lebens ein lahmes Bein. Nachdem er an der Universität Edinburgh Recht studierte, trat er in die Fußstapfen seines Vaters und wurde Anwalt in Schottland. Im Alter von 25 Jahren versuchte er sich im Schreiben indem er erst einige deutsche Werke ins Englische übersetzte und später eigene Gedichte schrieb. Während dieser beiden Phasen seiner literarischen Karriere veröffentlichte er einen dreibändigen Satz von gesammelten schottischen Balladen (The Minstrelsy of the Scottish Border). 1797 heiratete er Charlotte Carpenter mit der er fünf Kinder hatte.
Bekannt wurde Scott durch seine Gedichte beginnend mit The Lay of the Last Minstrel 1805. Während der nächsten zehn Jahre veröffentlichte eine Reihe von Gedichten, so auch das bekannte Lady of the Lake 1810. Teile dieses Gedichts finden sich in deutscher Übersetzung in Schuberts Ave Maria.
Da sein Verlag 1814 in finanzielle Schwierigkeiten kam, nahm er sich vor einen Bestseller zu schreiben. Das Ergebnis war der anonym veröffentlichte Roman Waverley, der die Geschichte der letzten jakobitischen Rebellion im Vereinigten Königreich beschrieb. In den nächsten fünf Jahren folgten eine große Anzahl von Romanen ähnlicher Machart. Erwähnenswert ist die Eigenart Scotts seine weiteren Romane anonym als "Der Autor von Waverley" oder als "Geschichten von ..." zu veröffentlichen. Selbst wenn absehbar war, dass der Roman ihm nicht schaden würde, hielt er seine Scharade aufrecht, vermutlich als eine Art von Humor. Während dieser Zeit wurde der Spitzname "Der Zauberer des Nordens" (The Wizard of the North) für den unbekannten Bestseller-Autor oft verwendet. Trotzdem kam Scott immer wieder als Autor der Romane in Gerede.
1820 hörte er mit Ivanhoe, einer historische Romanze, die im 12. Jahrhundert in England spielt, auf nur über Schottland zu schreiben. Auch dieser Roman war sehr erfolgreich und wie nach seinem ersten Roman veröffentlichte er weitere Erzählungen mit dem selben Motiv. Als sein Ruhm während dieser Phase seiner Karriere wuchs, wurde ihm der Titels eines "Baronets" verliehen.
1825 geriet er erneut in finanzielle Schwierigkeiten. Zu dieser Zeit wurde auch bekannt, dass er der Autor der zahlreichen anonym veröffentlichten Romane war. Statt Bankrott anzumelden gründete er einen Treuhandfond über sein Haus und sein Einkommen und schrieb sich seinen Weg aus den Schulden. Bis 1831 veröffentlichte er weitere erstaunliche Romane sowie eine Biographie von Napoléon Bonaparte. Dann verschlechterte sich sein Gesundheitszustand sehr schnell und er starb 1832 in seinem Haus in Abbotsford. Scott wurde in der Dryburgh Abbey beerdigt.
Scott war für zwei große Trends, die bis heute andauern, verantwortlich: er machte den historischen Roman populär und er belebte die schottische "Highland" Kultur, die nach der Jakobitischen Rebellion ein Schattendasein führte.
Werke
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