Walter Benjamin
Walter Benjamin (* 15. Juli 1892 in Berlin, † 26. September 1940 in Port Bou durch Freitod auf der Flucht) war ein deutscher Schriftsteller und Kunst- und Literaturkritiker, Schwager von Hilde Benjamin und Cousin von Günther Anders. Für Benjamin stellte sich bereits 1921 der Kapitalismus als "Kultreligion", die "keine spezielle Dogmatik, keine Theologie" kenne ([1]).
Table of contents |
2 Wirken 3 Werke (Auswahl) 4 Siehe auch 5 Weblinks |
Leben
Walter Benjamin entstammte einer wohlhabenden jüdischen Bürgerfamilie. Die Zeit seiner Kindheit, die er in Berlin-Schöneberg verlebt hat, beschreibt er in "Berliner Kindheit um neunzehnhundert". 1917 Übersiedlung nach Bern, wo er promovierte.
Er verband als Kultursoziologe die Ideen der jüdischen Mystik mit dem historischen Materialismus und übersetzte Werke von Marcel Proust and Charles Baudelaire.
Wirken
Epochal erscheint vor allem seine Beschäftigung mit dem "Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit" (1935). Der Titel seiner Arbeit von 1935 ist sogar zu einem geflügelten Wort geworden. Die unbegrenzte Vervielfältigung von Musik, Malerei, ja aller bildenden Künste führt nach Benjamin zum Verlust seiner "Aura". Damit ist der veränderte Rezeptionszusammenhang gemeint: Mussten sich die Kunstliebhaber früher in ein Konzert oder in eine Galerie begeben, um ihrer Leidenschaft nachzugehen, so kam durch die technischen Reproduktionen, seien es Schallplatten oder Kunstdrucke, zu einer "Entwertung des Originals". Sieht Benjamin diese Entwicklung eher negativ, so greift Adorno die These auf und kehrt vor allem die breite Massenwirkung heraus, die Kunst dank seiner Reproduzierbarkeit erlangen könnte.
Den "Neuen Medien" in der Zeit vor dem 2. Weltkrieg näherte sich Benjamin nicht nur theoretisch, sondern er hat in zahlreichen Rundfunksendungen seine Spuren hinterlassen. Voller Experimentierfreude gestaltete er Sendungen wie den "Schulfunk", die "Bücherstunde" sowie Erzählungen und Hörspiele.
Seine Wirkung nach dem 2. Weltkrieg steht in einem Missverhältnis zu der Erfolglosigkeit, die sein ehrgeiziges Schaffen zu Lebzeiten meist hatte. Walter Benjamins Dissertation im Jahr 1920 wurde von der Fachöffentlichkeit kaum wahrgenommen, seine Habilitationsschrift von der Frankfurter Universität sogar abgelehnt. Nach seinem Tod wurde er zum "Ideengeber der neueren deutschen Literaturwissenschaft".
Werke (Auswahl)
Siehe auch
Weblinks