Wallsee
Wallsee ist ein altes Städtchen am Südufer der niederösterreichischen Donau, etwa 30 km flussabwärts von Linz. Zusammen mit dem Nachbarort Sindelburg wurde 1971 (Verwaltungsreform) die Gemeinde Wallsee-Sindelburg gebildet. Auf 26 km² wohnen hier 2.100 Menschen.Die östlichen Nachbargemeinden sind Ardagger und Zeillern, im Süden Oed-Öhling, Aschbach und Wolfsbach, im Westen Strengberg und im Norden - jenseits der Donau - Mitterkirchen im oberösterreichischen Mühlviertel.
Table of contents |
2 Kraftwerk Wallsee-Mitterkirchen |
Schloss Wallsee und frühe Geschichte
Wallsee besitzt ein altes Schloss, mit dem die Wirtschaft des Ortes seit dem Mittelalter und bis etwa 1920 eng verbunden war. An den früheren Salzhandel erinnert das "Salzhaus" im Ort. Besiedelt wurden Wallsee und Sindelburg aber schon in der Steinzeit, wie Werkzeugfunde beweisen.
Die Geschichtsschreibung von Wallsee beginnt in der Römerzeit, wo am heutigen Marktplatz ein riesiges Kastell von 200 x 160m nachweisbar ist. Vermutlich ist es das öfters in der Antike erwähnte Adiuvense, wie Legionsspuren und eine Untersuchung des Habsburger Herzogs Theodor Salvator zeigen dürften.
König Albrecht I hatte mit den Grafen von Wallsee schwere Konflikte, weil er den Einfluss der Regionalpolitik zurückdrängen wollte. Deshalb erhob sich 1295 der österreichische Adel gegen die Reichspolitik.
Im 14. Jahrhundert erhielt Wallsee das Marktrecht. . Seit etwa 1620 ist die Verwendung eines Marktsiegels überliefert. Jenes aus 1631 zeigt einen Mühlstein und oberhalb stilisierter Donauwellen ein Ungeheuer. Von ca. 1500 bis 1895 stand unter dem Sandsteinfelsen des Schlosses eine Mühlstein-Fabrik, die nach Ungarn und bis zum Schwarzen Meer lieferte. Auf diese Zunft geht die St.Anna-Kapelle zurück.
Nach 1945 prägte der Donaustrom die wirtschaftliche Entwicklung - unter anderem durch das Schifffahrtsunternehmen Brandner und den Bau eines großen Donaukraftwerkes.
Zwischen Wallsee und dem am Nordufer liegenden Mitterkirchen wurde in den Jahren 1965 bis 1968 ein Donaukraftwerk errichtet. Mit 210 Megawatt stellt es genau den Mittelwert der stromerzeugenden Leistung der 10 österreichischen Wasserkraftwerken an der Donau dar. Gleichzeitig entstand ein Flussübergang zwischen den Brücken von Mauthausen und Grein, die je etwa 15 km entfernt sind.
Der Bau der Kraftwerkskette begann 1952 bei Jochenstein (Grenzkraftwerk zwischen Passau und Linz) und endete 1998 mit der Ferigstellung des Kraftwerks Freudenau bei Wien.
Das Donautal bei Wallsee wird Strudengau genannt, weil es vor Aussprengung einer breiteren Fahrrinne hier mehrere gefährliche Wasserwirbel gab.
Einige Kilometer oberhalb von Wallsee mündet die Erla in die Donau. Sie kommt aus dem Hügelland des Mostviertels. Wesentlich mehr Wasser fließt jedoch von der Enns zu (15 km stromaufwärts), sowie den nördlichen Nebenflüssen Aist (ca. 12 km stromauf) und Naarn (10 km stromabwärts).
Siehe auch: Liste der DonaubrückenMittelalter, Markt und Mühlsteine
Kraftwerk Wallsee-Mitterkirchen
"Wallsee-Mitterkirchen" erzeugt rund 3 Prozent des Strombedarfs von Österreich.Donautal und Nebenflüsse