Wakenitz
Die Wakenitz (slawisch Barsch-Fluss) ist ein Fluss im Südosten Schleswig-Holsteins, der aus dem Ratzeburger See hervorgeht und ca. 14,5 km lang ist.Wegen seiner Urwüchsigkeit wird der Fluss gelegentlich auch als "Amazonas des Nordens" apostrophiert.
Bereits im Mittelalter wurde die Wakenitz gestaut, um Wassermühlen zu betreiben und endet am Falkendamm nordöstlich der Lübecker Innenstadt. Hier fließt das Wasser weiter durch den Dükerkanal über den Düker (unter der Kanal-Trave hindurch) in den Mühlenteich, weiter über die Wehranlagen in die Stadt-Trave. Bei Hochwassergefahr gibt es die Möglichkeit, durch Rohrleitungen Wasser in die Kanal-Trave und in den anschließenden Klughafen ablaufen zu lassen.
Durch diese Stauung entstand vor allem im oberen Teil des Flusses einen seenartige Aufweitung, die eine besondere ausgeprägte Tier- und Pflanzenwelt hervorbrachte. Hierzu gehören die besonders schützenswerte Rotbauchunke, Kammmolch, Knoblauchkröte, Moorfrosch, Rotmilan, Sumpfohreule, Wachtelkönig, Eisvogel, Schwarzspecht, Heidelerche, Neuntöter, Blaukehlchen und die Sperbergrasmücke.
Allein am 1. Tag der Artenvielfalt 1999 wurden hier von 102 Experten 2066 verschiedene Tier- und Pflanzenarten in nur 20 Stunden gefunden. Darunter befanden sich 217 Arten, die mindestens unter "gefährdet" eingeordnet werden. Teile des Wakenitz-Niederungen stehen unter Naturschutz. Die (derzeit noch im Bau befindliche) A 20 führt teils durch diese Niederungen und über die Wakenitz.