Wachau
Die Wachau ist das Durchbruchstal der Donau zwischen Melk und Krems an der Donau in Österreich ca. 80 km westlich von Wien. Es ist eine Tourismus- und Weinlandschaft mit den Hauptorten Spitz, Weißenkirchen und Dürnstein.
Die Landschaft ist einerseits durch die Donau und die ufernahen, klimatisch begünstigten Bereiche und andererseits die angrenzenden Hügel des Dunkelsteinerwaldes und des Waldviertels mit kalten Wintern geprägt (Höhen bis über 900 m). Das vergleichweise milde Klima des Talgrundes führte auch zu intensivem Weinbau, der an den Hängen in Steinterrassen betrieben wird. Für die Weinqualität sind die häufigen Sonnentage und die kühlen Nächte von Bedeutung. Als Weinspezialitäten gelten der Riesling und der Grüne Veltliner. Die Weinausschank erfolgt in zahlreichen Heurigenbetrieben, das sind Winzer, die für einige Wochen im Jahr Wein und einfache Speisen anbieten.
Obwohl die Wachau vor allem für seinen Wein bekannt ist, werden am Talgrund bei der Donau eine besondere Sorte der Marille (Aprikose) gezogen. Die Bezeichnung Wachauer Marille ist auch innerhalb der EU geschützt. Aber auch andere Obstsorten, wie Äpfel werden gezogen.
Im Mittelalter wurde die Wachau durch die Kuenringer beherrscht, die in Aggstein (südlich der Donau) und in Dürnstein (nördlich der Donau) Burgen besaßen und im Ruf standen, als Raubritter von "Mautzahlungen" der Schiffahrt zu leben. Unter den Kuenringern entstand jedoch ein vergleichsweise hoch entwickeltes Gemeinwesen. Die Kuenringer wurden schießlich militärisch geschlagen und ihre Burgen zerstört. Als Ruinen sind sie nach wie vor Ausflugsort, wobei Dürnstein auch als Stadt attraktiv ist und die Ruine Aggstein eine einfache Gastwirtschaft mir rudimentären Übernachtungsmöglichkeiten bietet.
Mit der Zeit der Kuenringer ist auch die Sage der Verschleppung des englischen Adeligen Richard Löwenherz nach Dürnstein verbunden, deren Wahrheitsgehalt allerdings umstritten ist. Richard Löwenherz dürfte in Wahrheit im Wien gefangen gehalten worden sein.
Ende des 19. Jahrhunderts begann der Aufschwung der Wachau als Ausflugsgebiet der Wiener. Der Tourismus erreichte in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg einen weiteren Höhepunkt, der sich auch in österreichischen Filmproduktionen (Mariandl, Hofrat Geiger ..., Filme insbesondere mit dem Schauspieler Hans Moser) niederschlug. Viele der in dieser Zeit genutzten Ausflugslokale sind in der Folgezeit verschwunden.
Bis in die 80er Jahre des 20. Jahrhunderts bestanden Pläne, an der Donau ein Wasserkraftwerk (Donaukraftwerk) mit dem Ziel der Energienutzung und der Verbesserung der Schifffahrtsverhältnisse zu errichten. Diese wurden nach heftigen Widerstand der Bevölkerung nicht umgesetzt, die Donau in der Wachau ist daher noch eine verbliebene freie Fließstrecke.
Seit dem Ende des 20. Jahrhunderts erlebt die Wachau einen neuen Aufschwung durch die qualitativ hochstehenden Weinkultur und Kochkunst, aber auch vermehrt im Massensegment in Folge des Radtourismus.
Die Wachau ist UNESCO Weltkulturerbe.
Die Verkehrserschließung erfolgt durch:
- Die Straßenverbindungen Mautern-Melk (südlich der Donau) und Krems-Ybbs Persenbeug (nördlich der Donau)
- Die Eisenbahn Krems-St. Valentin nördlich der Donau, eine Nebenbahn betrieben von den österr. Bundesbahnen [1].
- Donauschifffahrt
- Radwege beidseitig der Donau (besonders am nördlichen Ufer)
- Frühjahr: Marillenblüte
- Sommer: Heiße Jahreszeit, Schwimmen in der Donau, schöne Strände (z.B. gegenüberliegend von Dürnstein und in Aggsbach-Markt), am Ende des Sommers Weinlese
- Herbst: Verfärbung des Weinlaubs
- Winter: Nebensaison, bei (seltener) Schneebedeckung verwandelt sich die Landschaft mit den Weinterrassen in schwarz-weiße Scherenschnitte, erster Jungwein
Links
Webseite der Wachau [1]
Webseite der Perle der Wachau [1]
Webseite der einzigen Ortschaft, die Wachau auch im Namen trägt, [1]