Volkskammerwahl 1990
Die Volkskammerwahl am 18. März 1990 war die erste und auch letzte Volkskammerwahl in der DDR, die demokratischen Wahlgrundsätzen entsprach.Klarer Sieger war die "Allianz für Deutschland", bestehend aus CDU (Spitzenkandidat: Lothar de Maizière), Deutscher Sozialer Union (DSU) und Demokratischem Aufbruch (DA), während die SPD unter Spitzenkandidat Ibrahim Böhme, die noch unmittelbar zuvor als klare Favoritin galt, überraschend auf nur knapp 22 % der Stimmen kam.
Spitzenkandidat der DSU war Hans-Joachim Ebeling, der Spitzenkandidat des DA war Wolfgang Schnur, dem drei Tage vor der Wahl sein Tätigkeit als IM der Stasi nachgewiesen wurde.
Zu vergeben waren 400 Mandate. Es galt reines Verhältniswahlrecht. Eine Sperrklausel gab es nicht. Die gesamte DDR war ein Wahlgebiet. Somit mussten die Parteien und Wahlvereinigungen nur genügend Stimmen für ein Mandat erreichen (ca. 0,25 %), um in der Volkskammer vertreten zu sein.
Die Wahlbeteiligung lag bei rekordverdächtigen 94 %.
Lothar de Maizière bildete daraufhin eine große Koalition aus der Allianz, SPD und den Liberalen. Im April 1990 wurde er zum Ministerpräsidenten gewählt.
Unter seiner Regierung trat die DDR am 3. Oktober 1990 der Bundesrepublik bei und die Volkskammer löste sich auf. Ihre Amtszeit hatte somit nur gute sechs Monate gedauert. Am 2. Dezember folgte die 1. gesamtdeutsche Bundestagswahl 1990.Ergebnis
Konsequenz