Visuelle Astronomie
Unter visueller Astronomie versteht man den Teilbereich der Astronomie, der sich mit der direkten Beobachtung durch das menschliche Auge befasst.
Das menschliche Auge kann den Bereich der Wellenlängen von 380 nm (Violett) bis 780 nm(Rot) wahrnehmen. Dieser Bereich des elektromagnetischen Spektrums wird daher auch sichtbares Licht genannt.
Für den Erfolg und die Aussagekraft einer Beobachtung ist es von großem Interesse festzustellen, welche Details man sehen konnte und welche nicht. Die sichtbaren Details ändern sich nämlich mit dem Zustand der Atmosphäre, die unter Astronomen durch die Merkmale Transparenz (Durchsichtigkeit der Luftschichten) und Seeing (Ruhe der Luftmassen) qualifiziert wird.
Neben den atmosphärischen Einflüssen spielen auch technische Faktoren eine große Rolle:
Zur Person des Beobachters gibt es ebenfalls einige wichtige Faktoren zu nennen, die eine Beobachtung mehr oder weniger erfolgreich werden lassen.
Visuelle Astronomie beginnt mit dem freien Blick des Auges zum Himmel. Auf diese Weise wurde lange vor Erfindung des Fernrohres der Nachthimmel beobachtet. Recht bald begann die Orientierung am Nachthimmel, indem charakteristische Sterngruppen zu Sternbildern zusammen gefasst wurden. Alte Geschichten und Überlieferungen taten das ihre und so erlangten nach und nach zahlreiche Gestalten der arabischen und griechischen Mythologie eine bleibende Heimat am nächtlichen Himmel.
In späteren Jahrhunderten wurden immer wieder atmosphärische und astronomische Beobachtungen gemacht, etwa die Beobachtung und Registrierung von Meteoritenschauern, das Erscheinen von Kometen oder besonders auffällige Planetenkonstellationen. Auch Sonnen- und Mondfinsternisse kann man besonders gut und eindrucksvoll mit den bloßen Augen beobachten.
Die Erfindung des Fernrohres durch Galileo Galilei brachte einen enormen Fortschritt für die Beobachtung und Erforschung des Nachthimmels. Endlich wurde sichtbar, dass beispielsweise die schwach schimmernde Milchstraße aus unzähligen Sternen besteht. Auch die vier größten Monde des Planeten Jupiter wurden entdeckt und Gegenstand anhaltender Beobachtung.
In unserer Zeit gibt es inzwischen eine Vielzahl optischer Geräte, die die visuelle Beobachtung des Nachthimmels erlauben. Selbst preiswerte Kaufhausgeräte bieten heute eine Leistung, die sich Galileo Galilei gewünscht hätte.
Für die visuelle Beobachtung gut geeignet sind vor allem:
Die Beobachtung mit dem Fernglas kann sehr einfach, intuitiv und erholsam sein oder mit relativ großem technischen Aufwand betrieben werden.
Dabei steigt der technische Aufwand propotional zur Größe des verwendeten Fernglases.
Bei der Verwendung von größeren Ferngläsern spielt vor allem die Fixierung des Fernglases eine wichtige Rolle, da bei zunehmender Größe und Vergrößerungsleistung ein sinnvolles freihändiges Beobachten nicht mehr möglich ist. Für diese Anwendung sind alle Arten von (Selbstbau-) Fixierungen und Stativen erdacht worden.
So wurden bereits "Ferngläser" durch den Zusammenbau zweier Newton-Teleskope mit jeweils 13 Zoll Öffnung konstruiert.
Dagegen bietet die Beobachtung mit einem einfachen, handlichen Fernglas
(z.B. 7x50 oder 10x50) eine Möglichkeit zur entspannten Beobachtung der Milchstraße oder anderer Objekte.
Lohnende Objekte zur Beobachtung mit dem Fernglas sind:
Man könnte meinen, in Zeiten immer preiswerter werdender Digitalkameras oder der Astrofotografie mit geradezu billigen Webcams, wären astronomische Zeichnungen überflüssig oder einfach überholt. Dem ist nicht so: Nur die Zeichnung erlaubt es dem Beobachter, genau das festzuhalten, was er mit eigenen Augen gesehen hat. Eine Zeichnung erlaubt, anders als ein relativ zuverlässig zu erzeugendes Foto, Veränderungen der Beobachtungsbedingungen zu dokumentieren und damit
Eine Zeichnung wird nicht den Anspruch auf wissenschaftliche Exaktheit erheben, wenngleich von den Anfängen der Astronomie erstaunlich detaillierte Zeichnungen der damaligen Astronomen erhalten geblieben sind. Erwähnenswert sind die Mars-Zeichnungen von Schiaparelli oder der auch heute noch unübertroffen detailreiche Mondatlas von Rükl.
Visuelle Astronomie und die Leistungsfähigkeit des menschlichen Auges (englisch).
Astronomische Beobachtungsberichte visuell & fotografischBegriffserklärung
Erfolgsfaktoren für eine visuelle astronomische Beobachtung
Technische Faktoren
Der Faktor Mensch
Die Dunkeladaption besteht im wesentlichen aus zwei Phasen:
Das unbewaffnete Auge
Die Beobachtung mit optischen Geräten
Die Beobachtung mit dem Fernglas
Vorteilhaft bei der Beobachtung mit dem Fernglas ist - im Gegensatz zu einem Teleskop - das große Gesichtsfeld.Die Beobachtung mit dem Amateur-Teleskop
folgt nochDie astronomische Zeichnung
zu verfolgen. Die Zeichnung setzt Genauigkeit in der Beobachtung voraus, soweit es die tatsächlich sichtbaren Objekteigenschaften betrifft.Der Beobachtungsbericht
folgt nochSiehe auch
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