Vinland
Vinland war der Name, den der aus Grönland bzw. Island stammende Wikinger Leif Eriksson einem Teil Nordamerikas um das Jahr 1000 gab, als er als vermutlich erster Europäer nachweislich dort landete. Das erste schriftliche Zeugnis findet sich in der Gesta Hammaburgensis ecclesiae pontificum des Adam von Bremen aus dem Jahre 1076. Der Name Vinland rührt von den "Weinreben", die der Deutsche Tyrkir, der Leif Eriksson begleitete, dort gefunden haben soll. Zuvor hatte Leif Helluland (Baffininsel) und das bewaldete Markland (Labrador oder Neufundland) entdeckt. Die genaue geographische Lage Vinlands ist umstritten, teilweise wird Neuschottland vermutet, teilweise Neuengland, etwa bei dem heutigen Boston.Fest steht jedoch, dass die Wikinger in Neufundland siedelten. Thorfinn Karlsefni soll den Sagas zufolge mit 160 Menschen, darunter auch 16 Frauen, in Leifbudir gesiedelt haben. Nach anfänglich guten Kontakten zu den einheimischen Skraelingern soll es jedoch zu Konflikten gekommen sein, worauf die Nordmänner nach Grönland zurück kehrten. Vinland spielte jedoch lange noch eine Rolle als relativ nahe gelegener Holzlieferant für Grönland, das ansonsten auf Holz aus Norwegen angewiesen war. Noch 1347 berichteten die Islandannalen von einem Schiff, dass auf dem Rückweg von Vinland nach Grönland nach Island verschlagen wurde.
Dort wurde 1961 vom Norweger Helge Ingstad eine Wikingersiedlung bei L'Anse aux Meadows an der Spitze der Great Northern Peninsula Neufundlands entdeckt. Diese Siedlung wurde ausgegraben und rekonstruiert. Sie umfasste mehrere Häuser und eine Schmiede. 1978 wurde sie zum Weltkulturerbe erklärt.
Siehe auch: Grönland, Freydis Eriksdottir, Vinland-Karte
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